Eine eigentlich starke Auswärtspartie in Memmingen haben die Eisbären Regensburg mit 3:4 nach Verlängerung (0:1/1:1/2:1/1:0) verloren. Damit gehen die Indians aus dem Allgäu in der Best-of-Five-Finalserie der Eishockey-Oberliga mit 1:0 in Führung. Die Tore für die Eisbären am mit 3700 Zuschauern restlos ausverkauften Memminger Hühnerberg erzielten Tomáš Schwamberger (16. Minute) und Tomáš Plíhal (36. und 53./PP1). Bereits am Sonntag, 24. April, haben die Domstädter die Chance, vor eigenem Publikum zum Ausgleich zu kommen – die Begegnung in der Donau-Arena beginnt um 17 Uhr! Resttickets sind noch online erhältlich unter https://evr.reservix.de/events

Hier gibt’s den Bericht zu Spiel 1 sowie den Link zu den Highlights:
Highlights: https://www.thefan.fm/mediathek/58/

Neben den beiden Langzeitverletzten Peter Holmgren (Tor) und Xaver Tippmann (Abwehr) mussten die Eisbären erneut auf Verteidiger André Bühler verzichten – die Domstädter liefen also mit dem gleichen Aufgebot auf wie bereits im zurückliegenden Spiel 4 des Playoff-Halbfinals gegen die Hannover Scorpions.

Die Oberpfälzer erwischten den besseren Start in die Begegnung – die ersten gefährlichen Abschlüsse gingen allesamt auf das Konto der Gäste. Aus einer sicheren Defensive heraus agierend, ging es einige Male schnell nach vorne. Einen solchen Konter nutzte Tomáš Schwamberger in der 16. Minute nach Pass von Andrew Schembri zur verdienten 1:0-Führung für das Team aus der Donau-Stadt – seinen Flachschuss ließ Indians-Keeper Marco Eisenhut durch die Schoner passieren. Weil Patrick Berger im Regensburger Tor wenig später noch zwei gute Chancen der Hausherren durch Leon Kittel und Jaroslav Hafenrichter (17. und 18.) entschärfte, ging es mit diesem Spielstand in die erste Pause.

Im zweiten Drittel ein ähnliches Bild: Regensburg verteidigte stark, drängte die Memminger Stürmer weit nach außen und ließ kaum gute Abschlüsse zu. Die wenigen gefährlichen Schüsse waren Beute von Patrick Berger im Eisbären-Tor. Häufig schienen die Allgäuer kaum Antworten auf die diszipliniert und taktisch hervorragend auftretenden Gäste zu finden. Dennoch kämpfte sich das Heimteam nun besser in die Begegnung und erspielte sich mehr Möglichkeiten. Beide Torhüter zeichneten sich in dieser Phase mehrfach aus. In der Entstehung etwas glücklich erhöhte Regensburg auf 2:0: Tomáš Plíhal arbeitete einen Abpraller nach einem Schuss von Matteo Stöhr in die Maschen (36.). Doch nur drei Minuten später kam Memmingen zum Anschlusstreffer: Matej Pekr, der tschechische Torjäger in Reihen der Memminger, setzte einen platzierten Schuss genau in den Winkel (39.).

Das Tor schien eine Art Initialzündung für die Indians zu sein, die die letzten Sekunden im Mittelabschnitt schon Alarm im Regensburger Drittel machten. Die Eisbären waren nun häufig einen Tick langsamer als der Gegner – die Folge war der schön herausgespielte Ausgleich der Memminger durch Alec Ahlroth in der 44. Minute nach starker Vorarbeit vom schwedischen Offensivverteidiger der Allgäuer, Linus Svedlund. Die Domstädter reagierten und zogen die Zügel wieder etwas an. Sie kamen zu mehreren guten Abschlüssen, ehe erneut Plíhal einen Abpraller verwertete, dieses Mal in Überzahl (53.) – die erneute Führung für die Eisbären.

Memmingen rannte nun an, scheiterte aber immer wieder am starken Berger, der unter anderem Versuche von Sergei Topol und Hafenrichter im Powerplay vereitelte. Die Schlussphase wurde dann wild. Und bitter für die Domstädter. 74 Sekunden vor dem vermeintlichen Ende bekamen die Eisbären noch eine Strafe aufgebrummt, Indians-Coach Sergej Waßmiller nahm seine Auszeit und Torhüter Eisenhut zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Regensburger kämpften bei 6 gegen 4 aufopferungsvoll – aber acht Sekunden vor dem Ende schlug das starke Powerplay der Indians doch noch zu: Hafenrichter markierte den Ausgleich (60.), es ging in die Overtime. In dieser ging es plötzlich ganz schnell. Nach nur 62 Sekunden zog ECDC-Verteidiger Christopher Kasten einfach mal ab und sein Schuss trudelte tatsächlich ins Tor (62.). Drittelübergreifend binnen nur 70 Sekunden hatten die Indians das Ergebnis auf den Kopf gestellt. Regensburg wurde für eine starke Leistung nicht belohnt.

Schon am Sonntag, 24. April, steigt Spiel zwei in der Regensburger Donau-Arena (Beginn 17 Uhr). Dann werden die Mannen von Eisbären-Trainer Max Kaltenhauser alles geben, um die Serie wieder auszugleichen.

ECDC Memmingen Indians – Eisbären Regensburg 4:3 n.V. (0:1/1:1/2:1/1:0)

Tore:

0:1 (16. Minute) Tomáš Schwamberger (Andrew Schembri; Korbinian Schütz);

0:2 (36.) Tomáš Plíhal (Matteo Stöhr; Marvin Schmid);
1:2 (39.) Matej Pekr (Moritz Raab);

2:2 (44./PP1) Alec Ahlroth (Linus Svedlund; Jaroslav Hafenrichter);
2:3 (53./PP1) Plíhal (Schembri; Nikola Gajovský);
3:3 (60./PP1) Hafenrichter (Sergei Topol; Pekr);

4:3 (62.) Christopher Kasten (Petr Pohl).

Zuschauer: 3700.

Strafminuten: Memmingen 6 – Regensburg 8.

Hauptschiedsrichter: Thorsten Lajoie und Robert Ruhnau.

Linesperson: Christian Höck und Roman Jung.

ECDC Memmingen Indians: Marco Eisenhut (61:02), Niklas Deske, Jochen Vollmer (alle Tor) – Leon Kittel, Linus Svedlund, Moritz Raab, Christopher Kasten, Lion Stange, Sven Schirrmacher, Benedikt Jiranek und Eric Bergen (alle Verteidigung) – Jaroslav Hafenrichter, Donat Peter, Petr Pohl, Sergei Topol, Alec Ahlroth, Matej Pekr, Ludwig Nirschl, Max Lukes, Daniel Huhn, Leon Abstreiten, Marc Hofmann und Milan Pfalzer (alle Sturm).

Eisbären Regensburg: Patrick Berger (61:02) und Jonas Leserer (beide Tor) – Tomáš Gulda, Petr Heider, Jakob Weber, Tim Schlauderer, Korbinian Schütz und Lars Schiller (alle Verteidigung) – Richard Diviš, Nikola Gajovský, Constantin Ontl, Peter Flache, Erik Keresztury, Lukas Heger, Andrew Schembri, Tomáš Schwamberger, Christoph Schmidt, Tomáš Plíhal, Marvin Schmid, Matteo Stöhr, Lukas Wagner und Nico Kroschinski (alle Sturm).

Text: Jan-Mirco Linse