Ein Wochenende mit zwei Top-Gegnern hat Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg vor der Brust: Erst gastieren die Oberpfälzer am Freitag, 28. Oktober, ab 20 Uhr bei den Ravensburg Towerstars (Play-off-Finalist der Vorsaison), dann steht das Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Kassel Huskies am Sonntag, 30. Oktober, ab 17 Uhr in der Donau-Arena an.

Die Ravensburger gehören schon seit Jahren zu den Top-Adressen in der Zweiten Liga, scheiterten im Finale der Saison 2021/2022 letztlich nur am Meister und DEL-Aufsteiger Frankfurt. Und auch jetzt haben sich die Oberschwaben schon wieder vorne in der Tabelle festgesetzt: Nach zwölf absolvierten Partien haben sie bereits 22 Zähler auf dem Konto und sind damit als Tabellenvierter noch in Schlagdistanz zu den drei Spitzenteams Landshut, Kassel und Kaufbeuren, die allesamt schon mindestens eine Begegnung mehr absolviert haben. Die Top-Platzierung hielten die Towerstars trotz dreier Niederlagen in den jüngsten fünf Spielen. Die Eisbären hingegen haben drei Partien in Folge gewonnen, rangieren aber mit 17 Punkten deutlich hinter den Baden-Württembergern auf Rang neun der Tabelle. Interessant: Beide Teams haben sieben ihrer 12 Spiele gewonnen und fünf verloren – und doch trennen sie fünf Punkte. Der Hintergrund ist folgender: Während Regensburg bei vier seiner sieben Erfolge nur zwei Punkte ergatterte, da es in die Overtime oder ins Penaltyschießen ging, gewannen die Ravensburger satte sechs Mal glatt und holten so jeweils die vollen drei Punkte. Auch bei zwei ihrer Niederlagen ergatterten die Schwaben zumindest einen Punkt, während die Oberpfälzer bei ihren Pleiten stets komplett leer ausgingen.

Das bisher einzige Kräftemessen entschieden am dritten Spieltag aber die Eisbären für sich. Mit einer starken Leistung gelang ein 3:2-Sieg nach Overtime in der Donau-Arena – die Tore erzielten Constantin Ontl und Tomáš Schwamberger. In der Overtime traf Kapitän Nikola Gajovský im Powerplay zum Sieg.

Eine Bank im Tor der Ravensburger ist Jonas Langmann, der bislang in elf von 12 Partien zum Einsatz kam und dabei auf eine starke Fangquote von 91,3 Prozent kommt. In dieser Statistik ist allerdings die nominelle Nummer Zwei, Jonas Stettmer, noch besser: In rund 100 Einsatzminuten parierte der 21-Jährige satte 96 Prozent der Schüsse auf sein Tor.

Hochklassig ist die Abwehr besetzt: Angeführt von Offensivverteidiger Julian Eichinger, der seit Jahren zu den punktbesten Defensivakteuren der Liga zählt und auch in der neuen Saison schon wieder fünf Assists zu verbuchen hat (davon allerdings nur drei in den letzten zehn Spielen), bringt die Hintermannschaft mit Pawel Dronia, Florin Ketterer und Denis Pfaffengut bringt aber auch sonst reichlich DEL-2-Erfahrung mit. Offensivstärkster Verteidiger ist derzeit Oliver Granz, der es bereits auf zehn Scorerpunkte (zwei Tore, acht Vorlagen) bringt. Aber auch der junge Tim Sezemsky (20 Jahre) spielt eine starke Saison und bereitete bislang schon sechs Treffer vor.

Gefährliche Kontingentspieler

Im Sturm mussten die Towerstars im Sommer einige schmerzhafte Abgänge hinnehmen, die quantitativ vor allem eine Riege junger Spieler auffangen sollen: Mit den Zwillingen Marvin und Robin Drothen, Tim Gorgenländer, Luigi Calce und Marvin Feigl (spielte in der abgelaufenen Saison per Förderlizenz überwiegend mit Landsberg in der Oberliga und traf dort bereits auf die Eisbären) stehen fünf U-21-Angreifer-Neuzugänge im Kader, die sich in der DEL2 beweisen wollen. Qualitativ sticht unter den Offensiv-Transfers Maximilain Hadraschek heraus: Der 27-jährige Allgäuer spielte in den vergangenen drei Jahren mit Schwenningen in der DEL und gilt als Bully- und Spiel-starker Center. Er traf auch beim ersten Kräftemessen mit den Eisbären und kommt auf fünf Scorerpunkte (zwei Tore, drei Vorlagen). Auf den Kontingentstellen setzt Ravensburg auf Kontinuität: Sam Herr, Robbie Czarnik (beide USA), Josh MacDonald und Charlie Sarault (beide Kanada) laufen alle im Sturm auf und sind aus der vergangenen Saison bereits aufeinander eingespielt. Das zahlt sich aus: Czarnik (13 Punkte – acht Tore, fünf Vorlagen) führt die interne Scorerliste vor Sarault (elf – vier, sieben) an, MacDonald (zehn – sechs, vier) und Herr (zehn – vier, sechs) folgen auf den Plätzen vier und fünf. Mit der Erfahrung aus fast 300 Erstliga-Spielen kann aus dem Kader zudem Nick Latta wuchern.

Verzichten mussten die Towerstars zuletzt verletzungsbedingt auf Stürmer Marvin Drothen. Zudem liefen immer wieder auch einige der jungen Akteure bei Oberliga-Kooperationspartner ECDC Memmingen auf, den derzeit Personalsorgen plagen. Vom DEL-Partner Ingolstadt wurde indes in den jüngsten Begegnungen oft Verteidiger Simon Gnyp abgestellt, der die Ravensburger verstärkte. Näheres war aus dem Lager der Oberschwaben zuletzt nicht zu vernehmen.

Fehlen werden den Eisbären wohl erneut Verteidiger Lars Schiller sowie Stürmer Kyle Osterberg. Die zuletzt im Team grassierende Krankheitswelle, die beim jüngsten 4:3-Overtime-Auswärtssieg in Bayreuth zusätzlich sieben Spieler zum Zuschauen zwang, ist noch nicht gänzlich überwunden. Wer spielen kann, entscheidet sich kurzfristig. Während dieser Partie verlor Regensburg mit Patrick Demetz und Petr Heider zudem zwei Verteidiger, die das Spiel nicht beenden konnten – ob sie wieder mitwirken können, ist ebenfalls noch nicht abzusehen.

 

Das nächste Heimspiel bestreiten die Eisbären am Sonntag, 30. Oktober, ab 17 Uhr gegen die Kassel Huskies.

Tickets unter:
www.ebr.live

 

Text: Jan-Mirco Linse
Bild: Melanie Feldmeier/arSito

Zweites Duell mit den Ravensburg Towerstars: Die Eisbären Regensburg um Stürmer Radim Matuš entschieden das erste Kräftemessen in der Donau-Arena 3:2 nach Overtime für sich, nun geht es am Freitag zu den Schwaben.
Foto: Melanie Feldmeier/arSito

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