Um 21:47 Uhr brach grenzenloser Jubel in der Donau-Arena los und läutete eine große Party ein – doch da war das Heimspiel des Eishockey-Zweitligisten Eisbären Regensburg gegen die Krefeld Pinguine schon lange vorbei. Im Parallelspiel hatte soeben der EC Bad Nauheim den direkten Konkurrenten der Domstädter, die Eispiraten Crimmitschau, nach Overtime besiegt – und damit den Oberpfälzern trotz einer herben 1:6 (0:4/0:2/1:0)-Klatsche an diesem Abend via Schützenhilfe den sicheren DEL-2-Klassenerhalt beschert. Den EBR-Treffer hatte Andrew Schembri in Überzahl erzielt (45. Minute). Durch die Niederlage rutschten die Eisbären zwar auf den zehnten Tabellenplatz ab (68 Punkte), doch von diesem können sie nun auch am letzten Hauptrunden-Spieltag im direkten Duell bei den elftplatzierten Freibeutern (64) nicht mehr verdrängt werden. Damit steht die Top-Ten-Platzierung der Eisbären – und mit ihr auch die Teilnahme an den Pre-Play-offs – fest, was den vorzeitigen Klassenerhalt für das Team von Coach Max Kaltenhauser bedeutet. Und das wurde mit denjenigen der 4601 Fans, die noch in der Arena ausgeharrt hatten, auch noch gebührend gefeiert. Weiter geht es für den Klub nun mit der Begegnung am Sonntag in Crimmitschau (Beginn 18:30 Uhr).
Die Video-Highlights und die Pressekonferenz finden Sie hier:
https://www.thefan.fm/eisbaeren_regensburg/
Nachbericht:
Die Vorzeichen standen bereits nicht sonderlich gut: Zwar kehrte mit Kyle Osterberg einer der Kontingent-Stürmer nach kurzer Pause in den Kader zurück, doch dafür fiel mit Richard Diviš ein anderer aus. Es fehlten in der Verteidigung der erkrankte Jakob Weber und der verletzte Patrick Demetz sowie im Sturm die ebenfalls verletzten Erik Keresztury und Daniel Pronin, der für Peiting in der Oberliga spielende Quirin Spies (ein Assist bei der 1:4-Niederlage gegen Top-Team Rosenheim) und die überzähligen Jeff Fearing und Matteo Stöhr. Das Torhütergespann bildeten Starter Devin Williams und Patrick Berger, Jonas Leserer war nicht mit von der Partie.
Schon im ersten Drittel fiel die Vorentscheidung: Zwar spielten die Eisbären munter mit und kamen zu zahlreichen guten Abschlüssen. Doch die Tore erzielten ausschließlich die Gäste aus Nordrhein-Westfahlen. Früh im Spiel fälschte Davis Koch einen Schlenzer von der Blauen Linie an EBR-Torsteher Devin Williams vorbei zum 1:0 für die Pinguine ab (3. Minute). Zwar erkämpfte sich Regensburg anschließend sogar ein leichtes Übergewicht, ließ sich aber gegen Ende des Drittels binnen nur 108 Sekunden drei Mal auskontern: Odeen Peter Tufto (16.), Victor Knaub und Leon Niederberger (beide 17.) stellten im Eiltempo mit teils stark herausgespielten Treffern auf 4:0 für Krefeld. Ein Regensburger Treffer fiel trotz teils bester Einschussmöglichkeiten nicht – auch weil Sergej Belov im Gäste-Tor erneut eine überragende Leistung zeigte. So hatten die Hausherren am Ende zwar mehr Schüsse abgefeuert, lagen zur ersten Pause aber dennoch 0:4 zurück.
Duell in Crimmitschau bildet Hauptrunden-Abschluss
Im Mittelabschnitt knüpfte die Top-Mannschaft aus NRW beinahe nahtlos an die Leistung aus dem ersten Durchgang an. Erneut Niederberger erhöhte auf 5:0 (25.), Knaub mit seinem zweiten Treffer schraubte das Zwischenergebnis vor dem Schlussabschnitt gar auf 6:0 (38.). Der inzwischen für Williams im Eisbären-Tor stehende Patrick Berger hielt dabei sogar noch einige Male glänzend, war bei den Gegentreffern aber machtlos. Erst in der 45. Minute überwanden die EBR Belov: Andrew Schembri tauchte in Überzahl allein vor dem Gäste-Keeper auf und vollstreckte zum 1:6-Endstand. Doch das (letztlich etwas zu hohe) Endergebnis rückte nach Spielende durch den dennoch geglückten Klassenerhalt ohnehin komplett in den Hintergrund.
Zum Abschluss der Hauptrunde steht für die Eisbären nun noch das Auswärtsspiel bei den Eispiraten Crimmitschau am Sonntag, 5. März, ab 18:30 Uhr an. Dann entscheidet sich auch der Pre-Play-off-Gegner der Regensburger.
Statistik
Eisbären Regensburg – Krefeld Pinguine 1:6 (0:4/0:2/1:0)
Regensburg: Devin Williams (20:00) und Patrick Berger (40:00/beide Tor) – Petr Heider, Tomáš Gulda, André Bühler, Xaver Tippmann, Korbinian Schütz, Lars Schiller und Tim Schlauderer (alle Abwehr) – Kyle Osterberg (2 Strafminuten), Nikola Gajovský (2), Tomáš Schwamberger, Topi Piipponen, Corey Trivino, Lukas Heger, Andrew Schembri, Marvin Schmid, Petr Pohl, Christoph Schmidt, Lukas Wagner (4) und Constantin Ontl (alle Sturm).
Krefeld: Sergej Belov (60:00) und Daniel Biggins (beide Tor) – Pascal Zerressen, Philip Riefers, Michael Boivin, Maximilian Söll, Tom-Eric Bappert und Dominik Tiffels (alle Abwehr) – Odeen Peter Tufto, Alexander Weiß (2 Strafminuten), Marcel Müller (2), Zach Magwood, Mike Fischer, Leon Niederberger, Davis Koch, Eduard Lewandowski, Dennis Miller, Justin van der Ven und Viictor Knaub (2/alle Sturm).
Zuschauer: 4601 (Donau-Arena).
Schiedsrichter: Marcus Brill und Michael Klein (beide Hauptschiedsrichter) sowie Denis Menz und Jonas Reinold (beide Linesperson).
Strafminuten: Regensburg 8 – Krefeld 6.
Tore:
1. Drittel:
0:1 (3.) Davis Koch (Marcel Müller, Zach Magwood);
0:2 (16.) Odeen Peter Tufto (Marcel Müller, Dominik Tiffels);
0:3 (17.) Victor Knaub (Mike Fischer, Leon Niederberger);
0:4 (17.) Leon Niederberger (Mike Fischer, Dominik Tiffels);
2. Drittel:
0:5 (24.) Leon Niederberger (Davis Koch, Michael Boivin);
0:6 (38.) Victor Knaub (Justin van der Ven);
3. Drittel:
1:6 (45./PP1) Andrew Schembri (Tim Schlauderer, Lukas Heger.
Tabellenplatz Regensburg: 10. Platz (68 Punkte aus 51 Spielen/zuvor 9.) – Krefeld 5. Platz (85 Punkte aus 51 Spielen/zuvor 5.).
Text: Jan-Mirco Linse
Bild: Andreas Nickl
Die herbe 1:6-Heimniederlage der Eisbären Regensburg gegen die Krefeld Pinguine rückte vollkommen in den Hintergrund: Aufgrund der Ergebnisse in anderen Stadien schaffte der Eishockey-Zweitligist trotz Klatsche den vorzeitigen Klassenerhalt und feierte dies gebührend mit den Fans.
Foto: Andreas Nickl