Auch im vierten Aufeinandertreffen gab es nichts zu holen: Die Eisbären Regensburg haben das Oberpfälzer Derby gegen die Blue Devils Weiden mit 2:3 (0:2/0:1/2:0) verloren und bleiben damit in der Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd in dieser Saison gegen den Rivalen sieglos. Mit 999 Zuschauern meldeten die Domstädter dabei ein restlos ausverkauftes Haus. Die Fans sahen ein Spiel, in dem Regensburg meist dominierte, vor dem Tor aber wiederholt scheiterte, während der Tabellenführer aus Weiden eiskalt zuschlug. Im Schlussabschnitt bliesen die Regensburger zur Aufholjagd, doch mehr als der 2:3-Anschluss durch einen Doppelschlag von Richard Divis und Andrew Schembri (beide 55. Minute) gelang nicht mehr.
Hier gibt’s den Spielbericht sowie die Links zu den Highlights und zur Pressekonferenz:
Den Eisbären fehlten erneut zahlreiche Spieler. Zwar kehrten im Vergleich zum Mittwochsheimspiel Stürmer Lukas Heger und Verteidiger Korbinian Schütz zurück in den Kader, doch die Ausfallliste um Goalie Patrick Berger, Jakob Weber (Abwehr), Nico Kroschinski, Constantin Ontl und Lukas Wagner (alle Sturm) verlängerte dafür Angreifer Marvin Schmid.
Regensburg begann mit viel Schwung, ließ aber – wie schon beim 5:2-Heinsieg zuvor über Füssen – nach der langen Corona-Pause noch oft die nötige Präzision im Kombinationsspiel und im Torabschluss vermissen. Die Eisbären rannten an, trafen aber das Tor nicht oder scheiterten am stark aufgelegten Gäste-Torwart Jaroslav Hübl. Wie es besser geht, zeigten die Gäste nach einer guten Viertelstunde: Erst traf Phillipp Siller zur Weidener Führung (16.), dann erhöhte Dominik Müller in Überzahl auf 2:0 (18.). Mit diesem Spielstand ging es in die Pause – auch weil Hübl einige weitere starke Szenen der Regensburger entschärfte.
Im Mitteldrittel ein ähnliches Bild: Regensburg bestimmte das Spielgeschehen, Weiden verteidigte konsequent – und was doch durch das Abwehrbollwerk der ebenfalls von zahlreichen Ausfällen geplagten Gäste kam, war sichere Beute für Hübl oder landete an Latte und Pfosten. Vorne zeigten sich die Blue Devils erneut eiskalt: nach 38. Minuten traf Joey Luknowsky nach toller Vorarbeit von Edgars Homjakovs zum 3:0-Pausenstand.
Den Domstädtern war anzumerken, dass sie das Ruder im Schlussabschnitt noch einmal herumreisen wollten. Schuss um Schuss prasselte auf das Tor von Hübl ein, doch der Routinier behielt die Ruhe und entschärfte eine Chance nach der anderen. Es folgte eine Schrecksekunde: Eisbären-Stürmer Christoph Schmidt wurde vom Puck getroffen und blieb auf dem Eis liegen. Nach langer Behandlung musste er mit der Trage vom Eis gebracht werden.
Die Eisbären schienen nun für ihren verletzten Kollegen erst Recht noch die Partie drehen zu wollen und fuhren einen wütenden Angriff nach dem anderen. Etwas glücklich in der Entstehung dann der erste Regensburger Treffer des Abends: Richard Divis netzte zum 1:3 ein (55.). Und als Andrew Schembri nach einem schönen weiten Pass völlig frei vor Hübl auftauchte und nur 56 Sekunden später sogar den Anschluss zum 2:3 wieder herstellte, tobte die Halle. Doch der der Ausgleich wollte nicht mehr fallen – trotz bester Möglichkeiten und eines sechsten Feldspielers für Eisbären-Goalie Peter Holmgren sowie einer späten Strafe gegen die Gäste.
Weiden bleibt damit Tabellenführer, Regensburg belegt nach wie vor Rang vier. Beste Genesungswünsche gehen an Stürmer Christoph Schmidt!
Eisbären Regensburg – Blue Devils Weiden 2:3 (0:2/0:1/2:0)
Tore:
0:1 (16. Minute) Philipp Siller (Martin Heinisch; Dominik Müller);
0:2 (18./PP1) Müller (Tomáš Rubeš; Adam Schusser);
0:3 (38.) Joey Luknowsky (Edgars Homjakovs ; Leon Hartl);
1:3 (55.) Richard Diviš (Petr Heider);
2:3 (55.) Andrew Schembri (Lars Schiller; Korbinian Schütz).
Zuschauer: 999.
Strafminuten: Regensburg 2 – Weiden 6
Text: Jan-Mirco Linse