Im dritten Drittel zwar zum Ausgleich gekommen – doch am Ende dennoch verloren: Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg ging beim 1:4 (0:1/0:0/1:3) im Auswärtsderby beim EV Landshut leer aus. In der mit 4448 Zuschauern ausverkauften Fanatec-Arena ließen zwei Empty-Net-Treffer der Niederbayern in den Schlussminuten das Ergebnis deutlicher erscheinen, als es der Spielverlauf tatsächlich war. Denn die Partie war hart umkämpft: Nach dem 1:0 für den EVL durch Jesse Koskenkorvas Penaltyschuss in den Schlusssekunden des ersten Durchgangs (20. Minute) fiel bis in die 45. Minute kein Treffer mehr. In dieser wurde Lukas Heger wunderbar im Slot freigespielt und verwandelte zum 1:1-Ausgleich. Doch nur zwei Zeigerumdrehungen später brachte Topscorer Julian Kornelli die Hausherren mit einem starken Solo wieder in Führung (47.). Als die Oberpfälzer in den letzten Minuten alles auf eine Karte setzten und den starken Goalie Tom McCollum zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis nahmen, kombinierten sich die Landshuter zu zwei weiteren Treffern ins verwaiste EBR-Gehäuse. Ex-Eisbär David Stieler (59.) und erneut Koskenkorva (60.) trafen. Landshut blieb Tabellenvierter (jetzt 84 Punkte). Die Domstädter, die damit sicher auf dem zweiten Tabellenplatz verbleiben (91 Zähler), bestreiten ihr letzten Hauptrundenspiel am morgigen Sonntag, 3. März, ab 18:30 Uhr zuhause in der Donau-Arena gegen die Selber Wölfe. Für das Derby gibt es kaum noch Tickets. Letzte Karten gibt es unter www.ebr.live
Die Video-Highlights und die Pressekonferenz finden Sie hier:
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Nachbericht
Im Auswärtsderby beim EV Landshut stand Kontingentstürmer Richard Diviš nicht im Kader. Seine Sturmkollegen Tomáš Schwamberger (nach Verletzung noch nicht einsatzfähig) und Niklas Zeilbeck waren ebenfalls nicht mit von der Partie. In der Verteidigung pausierten Petr Heider und Patrick Demetz. Tom McCollum startete zwischen den Pfosten, sein Backup Jonas Neffin fiel angeschlagen aus. Seinen Platz auf der Bank nahm zum zweiten Mal in der laufenden Saison der 18-jährige Nachwuchskeeper Fabio Marx ein.
In einem sehenswerten ersten Drittel hatten die Landshuter mehr vom Spiel, doch die Eisbären die besseren Chancen, weil die EBR das eigene Tor gekonnt verteidigten. Unter anderem zielte der von Lukas Heger nach einem Landshuter Puckverlust stark in Szene gesetzte Constantin Ontl nach 13 Minuten zu genau. Kapitän Nikola Gajovský bediente in Überzahl zwei Mal hintereinander Marvin Schmid vor dem Tor – beim zweiten Mal konnte der starke EVL-Goalie Jonas Langmann erst in höchster Not auf der Linie klären (17. Minute). David Booth kam mehrfach zum Abschluss. Seine gefährlichste Situation kreierte er mit einem überragenden Solo in der 20. Minute selbst – dabei wurde er in letzter Sekunde mit einem Foul gestört, der Puck ging knapp am Kasten vorbei. In der daraus resultierenden Überzahl konterten die Landshuter dann in den Schlusssekunden des Abschnitts. Der finnische Angreifer Jesse Koskenkorva wurde gefoult – und anders als auf der Gegenseite kurz zuvor entschieden die Unparteiischen dieses Mal auf Penalty-Strafschuss. Koskenkorva trat an – und tunnelte den sonst sensationell haltenden McCollum im Eisbären-Gehäuse. 3,5 Sekunden vor Ende des Durchgangs gingen die Hausherren mit 1:0 in Führung (20.).
Auch nach dem Seitenwechsel sahen die 4448 Fans in der ausverkauften Fanatec-Arena am Gutenbergweg ein enges und umkämpftes Spiel. Nach nur eineinhalb Minuten tankte sich der umtriebige Booth einmal mehr durch die ganze EVL-Mannschaft und scheiterte nur um Haaresbreite (22.). Auf der Gegenseite wurde es nach einem Fehler im Aufbauspiel für die Eisbären brenzlig, als Ex-Regensburger Tomáš Schmidt von der Blauen Linie abzog (24.). Die mit hohem Körpereinsatz agierenden Landshuter sahen sich dann nach kurzer Zeit bereits einer langen doppelten Unterzahl ausgesetzt – doch Langmann rettete hier mehrfach glänzend (25. bis 27.). Gegen Ende des Durchgangs gab es dann auch für die Niederbayern erst eine doppelte, dann eine einfache Überzahl, die die EBR jedoch ebenso souverän überstanden wie zuvor die Gastgeber (37. bis 39.).
Spannend bis in die Schlusssekunden
Der Schlussabschnitt begann mit einer Offensive der Domstädter: Im Konter kombinierten sich Ontl, Andrew Schembri und Heger bis zu Langmann durch – und nach einer sensationellen Vorlage Schembris stand Heger im Slot goldrichtig und netzte zum umjubelten 1:1-Ausgleich ein (45.). Doch die Freude währte nur kurz: Direkt mit der nächsten Chance stellte EVL-Topscorer Julian Kornelli die Landshuter Führung mit einem starken Solo, das er mit einem Sonntagsschuss von der linken Seite in den langen Winkel krönte, wieder her (47.). Den Eisbären boten sich noch mehrere, teils beste Möglichkeiten – die wohl größte hatten Gajovský und Booth drei Minuten vor Schluss: Der Deutsch-Tscheche versuchte, den US-Amerikaner zu bedienen und von einem Landshuter Schlittschuh sprang die Scheibe nur um Haaresbreite am Landshuter Kasten vorbei. Als EBR-Coach Max Kaltenhauser nach einer Auszeit McCollum für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, schenkten die Oberpfälzer den Puck zwei Mal zu leichtfertig her – die folgenden Empty-Net-Treffer der Niederbayern durch Ex-Eisbär David Stieler (59.) und Koskenkorva (60.) brachten die endgültige Entscheidung in einem hochklassigen und intensiven Derby. 1:4 hieß es am Ende aus Sicht der Donaustädter.
Vom zweiten Tabellenplatz (91 Punkte) sind die Regensburger nicht mehr zu verdrängen, durch die Niederlage und den zeitgleichen Sieg der Kassel Huskies ist nun allerdings auch Rang eins für die Kaltenhauser-Schützlinge unerreichbar geworden. Landshut blieb Vierter (jetzt 84). Für die EBR steht nun das letzte DEL-2-Hauptrundenspiel vor den Play-offs an: Am morgigen Sonntag, 3. März, gastieren die Selber Wölfe in der Donau-Arena. Die Partie beginnt zur für die Eisbären ungewohnten Zeit um 18:30 Uhr, da alle Liga-Begegnungen am letzten Spieltag zur gleichen Zeit starten. Für das Derby gegen die Franken gibt es so gut wie keine freien Plätze mehr. Letzte Tickets sind unter www.ebr.live erhältlich.
Statistik
EV Landshut – Eisbären Regensburg 4:1 (1:0/0:0/3:1)
Freitag, 01. März 2024 – Fanatec-Arena Landshut – Beginn: 19:30 Uhr.
Aufstellungen
Landshut: Jonas Langmann (60:00) und Sebastian Vogl (beide Tor) – Wade Bergmann, Andreas Schwarz (2 Strafminuten), Tobias Echtler, Luca Zitterbart (2), Tomáš Schmidt, Thomas Brandl und Michael Reich (alle Abwehr) – Alex Tonge, Tyson McLellan (2), David Stieler, David Zucker, Jesse Koskenkorva, Brett Cameron (2), Benjamin Zientek (2), Julian Kornelli, Simon Seidl, Edwin Schitz, Robin Drothen und Linus Brandl (alle Sturm). – Trainer: Heiko Vogler (Headcoach) und Sebastian Osterloh (Assistent).
Regensburg: Tom McCollum (60:00) und Fabio Marx (beide Tor) – André Bühler, Tariq Hammond, Xaver Tippmann, Jakob Weber, Korbinian Schütz, Lucas Flade und Sandro Mayr (alle Abwehr) – Nikola Gajovský, Marvin Schmid, David Booth (2 Strafminuten), Abbott Girduckis, Corey Trivino, Andrew Yogan, Andrew Schembri (2), Lukas Heger, Constantin Ontl, Christoph Schmidt, Yuma Grimm (4) und Kevin Slezak (alle Sturm). – Trainer: Max Kaltenhauser (Headcoach) und Jan Šuráň (Assistent).
Zuschauer: 4448 (Fanatec-Arena Landshut – ausverkauft).
Schiedsrichter: Benjamin Hoppe und David Cespiva (beide Hauptschiedsrichter) sowie Tobias Züchner und Jonas Reinold (beide Linesperson).
Strafminuten: Landshut 10 – Regensburg 8 (+ Penalty-Strafschuss für Landshut).
Tore
1. Drittel:
1:0 (20./PS) Jesse Koskenkorva;
2. Drittel:
–
3. Drittel:
1:1 (45.) Lukas Heger (Andrew Schembri, Constantin Ontl);
2:1 (47.) Julian Kornelli;
3:1 (59./EN) David Stieler (Brett Cameron);
4:1 (60./EN) Jesse Koskenkorva (Brett Cameron, Alex Tonge).
Neuer Tabellenplatz: Landshut 4. Platz (84 Zähler aus 51 Partien/vorher 4.) – Regensburg 2. Rang (91 Punkte aus 51 Spielen/vorher 2.).
Text: Jan-Mirco Linse
Fotos: Melanie Feldmeier/arSito und Christian Foelsner
Die Eisbären Regensburg um Stürmer Kevin Slezak (hinten, weißes Trikot) haben das Derby beim EV Landshut (vorne Verteidiger Luca Zitterbart, schwarzes Trikot) mit 1:4 verloren. Zwei Empty-Net-Gegentreffer in den Schlussminuten ließen das Ergebnis deutlicher erscheinen, als es der Spielverlauf rechtfertigen würde.
Foto: Christian Foelsner
Der Endstand wird präsentiert von ReBest Fitnessclub in Regensburg!
Mit einem sehenswerten Penaltyschuss überwand EVL-Stürmer Jesse Koskenkorva (links, schwarzes Trikot) den sonst überragend haltenden Eisbären-Keeper Tom McCollum (rechts, weißes Trikot) mit der Schlusssirene des ersten Durchgangs zur Landshuter 1:0-Führung im Derby. Am Ende stand für die Regensburger eine 1:4-Auswärtsniederlage, die die Niederbayern mit zwei Treffern ins leere Tor in den letzten Sekunden der Partie noch deutlich ausfallen ließen.
Foto: Christian Foelsner
Die Nachberichte werden präsentiert von Kullman’s Grill & Diner in Regensburg!
Kein Abschlussglück im Derby: Die Eisbären Regensburg um Cheftrainer Max Kaltenhauser (Mitte) haben ihr Gastspiel beim EV Landshut mit 1:4 verloren. Dabei hatten die Oberpfälzer diverse gute Torchancen, verpassten in einer engen und umkämpften Partie aber dennoch Zählbares. Zwei Empty-Net-Gegentreffer in den Schlusssekunden besiegelten die Niederlage.
Foto: Melanie Feldmeier/arSito