Bereits seinen vierten Sieg im erst sechsten Saisonspiel hat Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg jetzt gegen die Heilbronner Falken eingefahren. 2447 Zuschauer sahen in der heimischen Donau-Arena einen regelrechten Krimi, der bis ins Penaltyschießen ging – dort setzten sich die Domstädter letztlich durch. 3:2 (1:0/1:1/0:1/0:0/1:0) nach Shootout hieß es am Ende für die Oberpfälzer, die damit vor eigenem Publikum auch in der vierten Partie ungeschlagen bleiben. Für die Eisbären trafen Lukas Heger (4.) und Corey Trivino (26./PP), im Penaltyschießen waren erst Nikola Gajovský, dann Jakob Weber mit dem Siegtreffer erfolgreich. Mit dem Punktgewinn sicherten die Regensburger Tabellenplatz sechs.

 

Die Video-Highlights und die Pressekonferenz finden Sie hier:

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Nachbericht:
Die Verletztenliste der Eisbären wurde vor der Partie länger: Neben den bereits länger ausfallenden Lars Schiller (Abwehr) und Kyle Osterberg (Sturm) musste wie bereits zuletzt auch Verteidiger Korbinian Schütz weiter pausieren – allerdings waren dieses Mal auch die Angreifer Marvin Schmid und Daniel Pronin zum Zuschauen gezwungen. Immerhin konnte Goalie Devin Williams, in der Partie gegen Freiburg noch angeschlagen ausgewechselt, mitwirken. Für die zusätzlichen Ausfälle rückte einmal mehr Matteo Stöhr in den Kader nach. Auch die Gäste traten stark ersatzgeschwächt an – mit nur 17 Feldspielern boten sie derer sogar noch einen weniger auf als die Hausherren, darunter nur vier gelernte Verteidiger. So mussten Stürmer in der Abwehr aushelfen, unter anderem der Ex-Regensburger Lukas Mühlbauer.

Vor stattlicher Kulisse – die Eisbären hatten örtliche Institutionen zum „blaulichttag“ eingeladen, um ihnen für ihren Einsatz zu danken, begann das Heimteam schwungvoll. Die Regensburger waren bemüht, von Beginn an den Ton anzugeben und erspielten sich einige Chancen. Früh gab es die erste Überzahlsituation für die Gastgeber, die Gäste-Goalie Florian Mnich direkt mit Schüssen eindeckten. Doch erst kurz nach Ablauf der Strafe schlug es hinter dem starken Rückhalt der Baden-Württemberger im Kasten ein: Schön von Radim Matuš bedient, netzte Lukas Heger per Direktabnahme ein (4. Minute). Es war Matuš‘ erster Pflichtspiel-Punkt für die Eisbären bei Hegers erstem DEL-2-Tor. Die Oberpfälzer dominierten weiter, doch trotz teils bester Einschussmöglichkeiten gelang kein zweiter Treffer bis zur ersten Pause – unter anderem scheiterte Lukas Wagner erst an Mnich und im Nachschuss am Pfosten (6.) und auch Richard Diviš blieb bei einem Alleingang im Duell mit Mnich nur zweiter Sieger (19.).

Zunächst bot sich auch im Mitteldrittel das gleiche Bild: Regensburg drückte, fand aber seinen Meister wiederholt in Mnich oder wirkte in Tornähe etwas zu fahrig. Mal wurde zu verspielt noch der letzte Pass gesucht, mal kamen entscheidende Zuspiele zu schlecht oder gar nicht beim Empfänger an, mal haperte es an den Abschüssen, mal scheiterten die EBR-Stürmer mit starken Alleingängen. Als Corey Trivino im Powerplay freigespielt wurde und seinen ersten Treffer für die Eisbären markierte, schien der Bann endlich gebrochen (26./PP1). Doch kurz nach dem Bully ließen sich die Regensburger überrumpeln und kassierten nur 17 Sekunden dem eigenen Tor direkt den Anschlusstreffer zum 1:2 aus Sicht der Gäste. Der umtriebige August von Ungern-Sternberg netzte nach guter Vorarbeit von Stefan Della Rovere und Alex Tonge ein (26.). Das Spiel nahm nun mächtig Fahrt auf. Beide Teams leisteten sich Fehler in der Defensivarbeit und ermöglichten dem jeweils anderen beste Chancen – doch die Goalies Mnich und Devin Williams bei den Eisbären waren stets Endstation. Die besten Möglichkeiten hatten bei den Eisbären Stöhr (31.) und Trivino (36.) mit Alleingängen.

Overtime muss entscheiden

Die Eisbären gingen also mit der knappen 2:1-Führung in den (vermeintlichen) Schlussabschnitt. Doch bei den Oberpfälzern schien zunehmend die Konzentration nachzulassen. Hinten ließen sie zahlreiche gefährliche Abschlüsse der Gäste zu, vorne brachten sie die diversen hochkarätigen Möglichkeiten nicht im Tor der Falken unter. So scheiterte unter anderem Consti Ontl mit einem Break und auch die Zweite Welle mit einem Abschluss von Erik Keresztury fand den Weg ins Ziel nicht (47.), wenig später verfehlte Trivino mit einer Direktabnahme das weit offene Tor (49.). Es kam, wie es kommen musste: Nach 51 Minuten tauchte Heilbronns Top-Scorer Tonge im Slot auf und platzierte den Puck zum 2:2-Ausgleich für die Baden-Württemberger im rechten oberen Winkel. Zwar wirkten die Hausherren nun wieder etwas wacher und erhöhten den Druck erneut, doch die abermalige Führung wollte nicht mehr gelingen – auch nicht in der fälligen Overtime, in der die Bayern zunächst durch Diviš einen Pfostenschuss zu verzeichnen hatten und dann sogar für zwei Minuten in Überzahl agierten (der gebürtige Regensburger und Ex-Eisbär Julian Lautenschlager hatte EBR-Torjäger Topi Piipponen frei vor Mnich gefoult), doch selbst die größten Chancen ungenutzt ließen.

Das Penaltyschießen musste in diesem Krimi die Entscheidung bringen. Die ersten beiden Schützen beider Teams vergaben, dann traf Nikola Gajovský für das Team aus der Donau-Stadt. Doch die Gäste zogen mit ihrem dritten Versuch und dem Rücken zur Wand durch Lautenschlager nach. Weil dann aber der vierte Schütze Heilbronns, von Ungern-Sternberg, an Williams scheiterte, hatte Eisbären-Verteidiger Jakob Weber die Entscheidung auf dem Schläger. Er blieb eiskalt, verwandelte, und sicherte seinem Team damit den Zusatzpunkt.

Nach der Partie resümierte Eisbären-Coach Max Kaltenhauser: „Wir haben wieder eine sehr gute Leistung abgerufen – und das gegen eine Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand stand und viele Ausfälle hatte, auch auf Schlüsselpositionen. Das ist immer schwierig und undankbar, immer gefährlich – die wollten natürlich dagegen kämpfen und haben das taktisch gut gemacht. In der Summe haben wir verdient gewonnen, aber Heilbronn hat den einen Punkt auch verdient.“

Viel Zeit zum Durchatmen bleibt den Regensburgern nicht. Schon am Freitag, 7. Oktober, steht die nächste Partie an: Dann reisen die Domstädter zum Derby-Rivalen EV Landshut nach Niederbayern (Spielbeginn 19:30 Uhr). Das nächste Heimspiel steigt indes am Sonntag, 16. Oktober, gegen den ESV Kaufbeuren ab 17 Uhr in der Donau-Arena.
Tickets unter www.ebr.live

 

Statistik

Eisbären Regensburg – Heilbronner Falken 3:2 n. P. (1:0/1:1/0:1/0:0/1:0)

Regensburg: Devin Williams (65:00) und Patrick Berger (beide Tor) – Tomáš Gulda, Petr Heider, Jakob Weber, Xaver Tippmann (2 Strafminuten), André Bühler (2) und Patrick Demetz (alle Abwehr) – Richard Diviš (2), Corey Trivino, Nikola Gajovský, Lukas Heger, Erik Keresztury, Constantin Ontl, Topi Piipponen, Tomáš Schwamberger, Andrew Schembri, Matteo Stöhr, Radim Matuš und Lukas Wagner (alle Sturm).
Heilbronn: Florian Mnich (65:00) und Ilya Andryukhov (beide Tor) – Maximilian Leitner, Alex Lambacher, Lukas Mühlbauer, Christopher Fischer, Corey Mapes und Lukas Bender (alle Abwehr) – Stefan Della Rovere (2 Strafminuten), Alex Tonge, August von Ungern-Sternberg, Julian Lautenschlager (2), Simon Thiel (2), Luca Tosto (2), Noah Dunham, Luke Volkmann (2), Moritz Elias, Julius Ramoser und Marco Haas (alle Sturm).

Zuschauer: 2447.

Schiedsrichter: Martin Holzer und Kilian Hinterdobler (beide Hauptschiedsrichter) sowie Michael Zettl und Simon Schießl (beide Linesperson).

Strafminuten: Regensburg 6 – Freiburg 10

Tore:
1:0 (4.) Lukas Heger (Radim Matuš, Jakob Weber);

2:0 (26./PP1) Corey Trivino (Nikola Gajovský, Tomáš Gulda);
2:1 (26.) August von Ungern-Sternberg (Stefan Della Rovere, Alex Tonge);

2:2 (51.) Alex Tonge (Stefan Della Rover);

3:2 (SO) Jakob Weber.

Tabellenplatz: Regensburg 6. (10 Punkte/zuvor 8.) – Heilbronn 14 (1 Punkt/zuvor 14.).

Text: Jan-Mirco Linse
Bild: Andreas Nickl

 

Auch ihr viertes Heimspiel der neuen Saison hat Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg (rote Trikots) gewonnen: Gegen die Heilbronner Falken (weiße Trikots) gelang ein 3:2-Sieg nach Penaltyschießen. Damit bleibt das Team vor eigenem Publikum ungeschlagen. Unser Bild zeigt (von links, Regensburg in rot, Heilbron in weiß): Radim Matuš, Stefan Della Rovere (hinten), August von Ungern-Sternberg (vorn), Topi Piipponen (hinten), Alex Tonge (goldener Helm) und Gäste-Keeper Florian Mnich. – Foto: Andreas Nickl