Es war der erste Sieg einer Regensburger Eishockey-Mannschaft in Ravensburg seit 2007: Die Eisbären haben sich beim amtierenden Zweitliga-Meister, den Towerstars, nach einem umkämpften und hochklassigen Spiel mit 5:3 (0:0/2:1/3:2) durchgesetzt. Vor 2309 Fans in der CHG-Arena hatten David Booth (22.) und Lukas Heger (27.) die Domstädter nach einem torlosen Auftaktdrittel mit 2:0 in Führung gebracht, ehe Ex-EBR-Angreifer Lukas Mühlbauer den Anschluss für die RVT wieder herstellte (31.). Im Schlussabschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch: Erst stellte Corey Trivino für die Oberpfälzer auf 3:1 (42. im Powerplay), dann verkürzte Heim-Kapitän Sam Herr (49.). Unmittelbar nach Andrew Yogans Treffer zum 4:2 schlugen die Schwaben durch Nick Latta nur zehn Sekunden später zurück (je 51.). Die endgültige Entscheidung brachte dann erst Yogans zweites Tor des Abends 64 Sekunden vor dem Ende ins verwaiste Gehäuse der Baden-Württemberger (59.). Mehrfach hatte Eisbären-Goalie Jonas Neffin zuvor die knappe Führung mit teils unglaublichen Paraden festgehalten. Schon vor der Partie stand fest: Regensburg bleibt ob des Vorsprungs unabhängig vom Ergebnis Zweiter der DEL-2-Tabelle (jetzt 88 Punkte). Ravensburg verlor einen Platz und ist nun Fünfter (76). Mit dem dritten Auswärtsspiel hintereinander geht es für die EBR schon am kommenden Freitag, 23. Februar weiter: Dann geht es ab 19:30 Uhr beim ESV Kaufbeuren in der Energie-Schwaben-Arena um wichtige Zähler im Kampf um eine möglichst gute Ausgangsposition in den anstehenden Play-offs. Für diese sind die Bayern dank des Sieges nun nämlich auch rechnerisch sicher qualifiziert. Das nächste Heimspiel folgt dann am Sonntag darauf, 25. Februar, ab 17 Uhr in der Donau-Arena gegen die Krefeld Pinguine. Die Begegnung gegen die Nordrhein-Westfalen ist schon so gut wie ausverkauft. Letzte Resttickets gibt es unter www.ebr.live

 

Die Video-Highlights und die Pressekonferenz finden Sie hier:
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Nachbericht

Im Kader der Eisbären Regensburg ergaben sich zum Auswärtsspiel bei den Ravensburg Towerstars einige Änderungen: In der Verteidigung pausierte Korbinian Schütz, verletzt fehlte Jakob Weber – für sie rückten André Bühler und Lucas Flade wieder in den Kader. Im Sturm fehlten den Domstädtern Tomáš Schwamberger, Richard Diviš (beide verletzt) und Niklas Zeilbeck (Einsatz für Passau in der Oberliga). Jonas Neffin erhielt im Tor den Vorzug vor Tom McCollum, der als Backup auf der Bank Platz nahm.

Von Beginn an war es ein Spiel der beiden Keeper: Jonas Neffin bei den Gästen und Ilya Sharipov bei den RVT standen immer wieder mit ihren tollen Aktionen im Mittelpunkt. So entschärfte Neffin im ersten Ravensburger Powerplay nicht nur einen satten Flachschuss von Maximilian Hadraschek (1. Minute). Auch beim scharfen Abschluss von  Robbie Czarnik von der linken Seite war er zur Stelle – und ließ die bereits zum Jubelschrei ansetzenden Heimfans auch beim unmittelbaren Nachschuss von Fabian Dietz mit einer überragenden Parade wieder verstummen (2. Minute). Auch bei einer guten Chance durch den ehemaligen Eisbär Lukas Mühlbauer war er wenig später zur Stelle (7.). Insgesamt verzeichneten aber die Bayern etwas mehr und auch die dickeren Möglichkeiten, während die Hausherren insgesamt etwas mehr von der Partie hatten. So musste sich Neffins Gegenüber unter anderem bei einem Unterzahl-Break der Domstädter gegen Abbott Girduckis ganz groß machen, um die Scheibe noch ans Außennetz zu lenken (2.). In der 15. Minute hatte er Glück, dass EBR-Topscorer Andrew Yogan bei einem Alleingang am Tor vorbeizielte. Zahlreiche weitere Male zeigten beide Goalies mit weiteren Saves ihre Klasse – das erste Drittel endete folgerichtig torlos.

Und auch kurz nach Wiederbeginn scheitere Yogan an Sharipov: Nach einem kapitalen Fehler im Ravensburger Aufbauspiel erhielt er den Puck völlig frei vor dem Tor, doch der Goalie blieb Sieger (21.). Mehr Glück hatte Yogan kurz darauf: David Booth fing einen weiteren katastrophalen Fehlpass der Oberschwaben in deren Drittel ab, die Scheibe kam zum Goldhelm, der vor dem Kasten überlegt noch einmal Booth fand – 1:0 für Regensburg nach der US-amerikanischen Koproduktion. Die Eisbären hatten nun endgültig Blut geleckt und drängten auf den zweiten Treffer. Lukas Heger gewann ein Bully vor dem Heimtor, der Puck lief zu Petr Heider, der mit seinem Schlagschuss noch knapp scheiterte – doch Andrew Schembri brachte die Scheibe gedankenschnell zum im Slot völlig frei stehenden Heger, der der sie zum 2:0 genau in den Winkel jagte (27.). Der Treffer war sein 300. Punkt im Regensburger Trikot. Es war zugleich aber auch eine Art Weckruf für die Gastgeber, die im Mitteldrittel zuvor kaum stattgefunden hatten. Eine kurze Drangphase der Towerstars überstanden die Eisbären aber noch schadlos – auch dank mehrerer weiterer starker Neffin-Paraden. Nach einer guten Konter-Gelegenheit, bei der Kevin Slezak auf der Gegenseite an Sharipov scheiterte (30.), sollte der Regensburger Torsteher dann aber doch hinter sich greifen müssen. Nach einem gewonnenen Anspiel der RVT ließen sich die Domstädter vom überfallartigen Gegenzug der Hausherren überrumpeln – Lukas Mühlbauer war der Nutznießer und traf mit einem platzierten Abschluss gegen sein Ex-Team zum Anschlusstreffer (31.). Wenig später hatten die Eisbären erst Glück, dann Pech: Jonas Neffin war beim Schuss von Hadraschek zur Stelle – im direkten Gegenzug landete Yogans Schlenzer aber nur am Gebälk (34.). In der Folge vereitelten beide Goalies wieder zahlreiche Chancen der Gegner.

Furioser Schlussabschnitt

Auch im dritten Durchgang erwischten die Regensburger einen starken Start: Im Powerplay prallte ein Heider-Schuss von der Bande neben Sharipovs Kasten – Corey Trivino reagierte am schnellsten und löffelte den Puck frech Richtung Tor, wo er von Sharipov in die Maschen prallte: 3:1 für die Oberpfälzer (42.). Zwar musste Neffin unter anderem gegen Nick Latta in höchster Not retten (44.), doch die Eisbären schienen das Geschehen nun zu kontrollieren und waren dem vierten Treffer nahe. Einzig das nötige Glück im Abschluss fehlte. Der erneute Anschluss brachte dann die Schwaben zurück ins Spiel: Nach einem Puckverlust in der eigenen Zone netzte RVT-Kapitän Sam Herr ein und hauchte seinen Mannen damit wieder Leben ein (49.). Doch Yogan, dem zuvor das Pech am Schläger zu kleben schien, hatte die passende Antwort nur zwei Zeigerumdrehungen später parat: Ein weiterer haarsträubender Fehlpass der Ravensburger ließ ihn völlig allein links vom Tor auftauchen – und der Schuss zappelte zum 4:2 im Netz (51.). Die Begegnung hatte nun ihren Höhepunkt erreicht, unmittelbar nach dem Bully klingelte es erneut, aber dieses Mal hinter Neffin. Nick Latte verkürzte durch einen sensationellen Schuss aus spitzem Winkel auf 3:4, nur zehn Sekunden nach dem Treffer der Regensburger (51.). Die Begegnung war nun völlig offen und wurde auch etwas härter. Chancen hüben wie drüben, starke Saves beider Keeper und gute Spielzüge boten ein wahres Spektakel. Es bahnte sich ein Krimi in den Schlussminuten an. Die Towerstars machten Dampf, doch Neffin war der Turm in der Schlacht für Regensburg. Sinnbildlich die 59. Minute: Ravensburg drückte mit aller Macht auf den Ausgleich, doch der Regensburger Schlussmann verhinderte den Einschlag bei einem Schuss von Fabian Dietz mit einem Save der Marke „Parade des Jahres“ den Einschlag. Sharipov verließ indes beinahe zeitgleich seinen Kasten für einen sechsten Feldspieler – und Yogan eroberte die Scheibe und traf ins leere Tor. Die Entscheidung – 5:3-Endstand.

Durch die drei Punkte ist den Domstädtern die direkte Play-off-Qualifikations nicht mehr zu nehmen. Sie belegen weiterhin den überragenden zweiten Platz in der DEL-2-Tabelle (88 Punkte). Die Oberschwaben indes rutschten vom vierten auf den fünften Rang (76). Am kommenden Freitag, 23. Februar, steht für die EBR nun das dritte Auswärtsspiel hintereinander an: Es geht ab 19:30 Uhr in der Energie-Schwaben-Arena gegen den ESV Kaufbeuren. Vor eigenem Publikum treten die Oberpfälzer dann am darauffolgenden Sonntag, 25. Februar, wieder an – ab 17 Uhr gastieren die Krefeld Pinguine in der Donau-Arena. Die Begegnung gegen die Nordrhein-Westfalen ist schon so gut wie ausverkauft. Letzte Resttickets gibt es unter www.ebr.live

 

Statistik

Ravensburg Towerstars – Eisbären Regensburg 3:5 (0:0/1:2/2:3)

Dienstag, 20. Februar 2024 – CHG-Arena Ravensburg – Beginn: 20 Uhr.

Aufstellungen

Ravensburg: Ilya Sharipov (59:48) und Nico Pertuch (beide Tor) – Florin Ketterer, Julian Eichinger, Pawel Dronia (2 Strafminuten), Oliver Granz, Niklas Hübner, Denis Pfaffengut und Tim Sezemsky (alle Abwehr) – Sam Herr, Charlie Sarault, Robbie Czarnik (2), Nick Latta, Matt Alfaro, Fabian Dietz, Noah Dunham, Maximilian Hadraschek, Lukas Mühlbauer, Tim Gorgenländer, Luigi Calce und Louis Latta (alle Sturm). – Trainer: Gergely Majaross (Headcoach), Eeli Parviainen und Jan Benda (beide Assistenten).
Regensburg:
Regensburg: Jonas Neffin (60:00) und Tom McCollum (beide Tor) – Petr Heider, Tariq Hammond, Xaver Tippmann, André Bühler, Patrick Demetz, Lucas Flade (2 Strafminuten) und Sandro Mayr (alle Abwehr) – Nikola Gajovský, Marvin Schmid, David Booth, Abbott Girduckis, Corey Trivino (2), Andrew Yogan, Andrew Schembri (2), Lukas Heger, Constantin Ontl, Christoph Schmidt, Yuma Grimm und Kevin Slezak (alle Sturm). – Trainer: Max Kaltenhauser (Headcoach) und Jan Šuráň (Assistent).

Zuschauer: 2309 (CHG-Arena Ravensburg).

Schiedsrichter: Markus Schütz und Aleksander Polaczek (beide Hauptschiedsrichter) sowie Alexander Pletzer und Dominik Spiegl (beide Linesperson).

Strafminuten: Ravensburg 4 – Regensburg 6.

Tore

1. Drittel:

2. Drittel:
0:1 (22.) David Booth (Andrew Yogan);
0:2 (27.) Lukas Heger (Andrew Schembri, Petr Heider);
1:2 (31.) Lukas Mühlbauer (Noah Dunham, Maximilian Hadraschek;
3. Drittel:
1:3 (42./PP1) Corey Trivino (André Bühler, Andrew Yogan);
2:3 (49.) Sam Herr;
2:4 (51.) Andrew Yogan (Christoph Schmidt);
3:4 (51.) Nick Latta (Fabian Dietz, Matt Alfaro);
3:5 (59./EN) Andrew Yogan (Xaver Tippmann, Christoph Schmidt).

Neuer Tabellenplatz: Ravensburg 5. Platz (76 Zähler aus 48 Partien/vorher 4.) – Regensburg 2. Rang (88 Punkte aus 48 Spielen/vorher 2.).

Text: Jan-Mirco Linse
Fotos: Kim Enderle und Melanie Feldmeier/arSito

 

 

Gestützt auf eine überragende Leistung von Goalie Jonas Neffin (links im Bild, weißes Trikot) haben die Eisbären Regensburg (rechts Verteidiger Xaver Tippmann) ihr wichtiges Auswärtsspiel bei den Ravensburg Towerstars (im Bild Stürmer Fabian Dietz, blaues Trikot) mit 5:3 gewonnen. Damit ist den Oberpfälzern die direkte Play-off-Qualifikation nicht mehr zu nehmen.
Foto: Kim Enderle

Der Endstand wird präsentiert von ReBest Fitnessclub in Regensburg!

 

Trotz eines gut aufgelegten Ilya Sharipov im Tor der Ravensburg Towerstars haben die Eisbären Regensburg um Verteidiger Xaver Tippmann (Mitte, weißes Trikot) ihr Auswärtsspiel in Oberschwaben 5:3 für sich entschieden (links im Bild RVT-Defender Julian Eichinger).
Foto: Kim Enderle

Die Nachberichte werden präsentiert von Kullman’s Grill & Diner in Regensburg!

 

Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 war sein 300. Punkt im Regensburger Trikot: EBR-Stürmer Lukas Heger. Am Ende holten die Eisbären beim 5:3 im Auswärts-Topspiel bei den Ravensburg Towerstars drei wichtige Zähler.
Foto: Melanie Feldmeier/arSito