Einen bitteren Abend hat Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg jetzt im Auswärtsderby beim EV Landshut erlebt: Trotz starkem ersten Drittels stand am Ende eine letztlich zu hohe 3:9-Niederlage (1:2/0:5/2:2). Dabei waren die Oberpfälzer durch Olle Liss nach nur 66 Sekunden noch mit 1:0 in Führung gegangen (2. Minute), der Treffer zum vermeintlichen 2:0 durch Marvin Schmid wurde kurz danach nach Videobeweis aberkannt. Noch vor der ersten Pause drehten die Niederbayern vor 4448 Fans in der ausverkauften Fanatec-Arena die Begegnung quasi aus dem Nichts durch Treffer von Blake Bennett (15.) und Tor Immo (20.). Ein rabenschwarzes Mitteldrittel kostete den EBR anschließend alle Chancen auf Zählbares. Binnen nur elf Minuten netzte der EVL fünf Mal ein und stellte so auf 7:1 – David Stieler (24.), Julian Kornelli (25./PP1), Jack Olin Doremus (30./PP2), erneut Immo (32./PP1) und John Rogl (35.) waren die Schützen. Im Schlussabschnitt fingen sich die Domstädter zwar wieder, mussten aber dennoch zwei weitere Gegentreffer durch erneut Stieler (48./PP1) und Robert Kneisler (51.) schlucken, ehe Sean Giles (55.) und Liss in Überzahl (60.) das Ergebnis aus Eisbären-Sicht mit zwei Toren noch etwas erträglicher gestalteten. In der DEL-2-Tabelle sind die Regensburger damit nun Zehnter (18 Punkte), Landshut setzte sich auf Platz zwei (25). Weiter geht es für das Team von der Donau mit zwei weiteren prestigeträchtigen Duellen gegen bayerische Rivalen: Am kommenden Freitag, 25. Oktober, steht das Auswärtsspiel bei den Selber Wölfen auf dem Programm (Beginn 19:30 Uhr), am Sonntag, 27. Oktober, folgt dann das Heimspiel gegen die Starbulls Rosenheim ab 17 Uhr in der Donau-Arena. Diese Partie ist der „Hockey is Diversity“-Spieltag. Tickets gibt es unter www.ebr.live

 

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Nachbericht

Die Eisbären Regensburg setzten für das Auswärtsderby beim EV Landshut auf Keeper Eetu Laurikainen, Jonas Neffin war sein Backup. Ansonsten blieb das Lineup der Oberpfälzer im Vergleich zu Freitag unverändert: Im Angriff fehlten Richard Diviš, Matěj Giesl, Niklas Zeilbeck und Kontingentspieler David Morley, in der Verteidigung André Bühler. Erneut stand daher DNL-Sturmtalent Timo Kose in seiner Geburtsstadt vor 4448 Zuschauern in der ausverkauften Fanatec-Arena am Gutenbergweg mit im Kader, der bei seinem Debüt am Freitag direkt einen Assist beigesteuert hatte.

Und die Domstädter erwischten einen Traumstart: Nach nur 66 Sekunden überlistete EBR-Offensivmann Olle Liss den gegnerischen Keeper Jonas Langmann und stellte auf 1:0 (2. Minute). Und nur wenige Sekunden später jubelten die Gäste schon wieder: Marvin Schmid hatte den Puck in den Maschen versenkt. Doch die Unparteiischen revidierten ihre Entscheidung auf Tor nach Videobeweis aufgrund einer mutmaßlichen Torhüterbehinderung. Dennoch dominierten die Eisbären die Anfangsphase eindeutig, kamen zu zahlreichen weiteren Chancen und scheiterten dabei mehrmals knapp oder an Langmann. Mit ihrer ersten richtigen Chance stellten die Hausherren dann den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf: Blake Bennett erwischte einen Abpraller im Slot als erstes und glich zum 1:1 aus (15.). Und es kam noch bitterer für die Regensburger: Denn nur 19 Sekunden vor der Pausensirene nahm Tor Immo dem EBR-Keeper Laurikainen bei einem Distanzschlenzer von John Rogl die Sicht – und der abgefälschte Schuss landete zur (zu diesem Zeitpunkt äußerst schmeichelhaften) Landshuter 2:1-Führung im Kasten (20.).

Rabenschwarzes Mitteldrittel

So stark die Regensburger in die Begegnung gekommen waren, so rabenschwarz verlief der zweite Durchgang, in dem die Gäste kein Bein auf das Eis brachten. Ex-Eisbär David Stieler stellte nach 24 Minuten auf 3:1, nur 68 Sekunden darauf erhöhte Julian Kornelli auf 4:1 (25.). Als zwei Donaustädter die Strafbank drückten, spielte der EVL die nächste Überzahl gnadenlos aus – erst schweißte Jack Olin Doremus mit zwei Mann mehr auf dem Eis zum 5:1 ein (30.) und beendete damit Laurikainens Arbeitstag, der für Neffin Platz machte. Dann legte erneut Immo (mit dann noch einem Mann mehr) sogar das 6:1 nach (31.). Spätestens als die EBR-Defensive dann mit einem Fehlpass John Rogl das 7:1 auf einem Silbertablett servierten (35.), war die Partie gelaufen. Binnen nur elfeinhalb Minuten hatten die Niederbayern fünf Mal getroffen. Erst in der Schlussphase des zweiten Drittels fanden die Gäste wieder etwas besser zu ihrem Spiel und verhinderten einen noch höheren Rückstand.

Im Schlussabschnitt wirkten die Oberpfälzer dann wieder gefestigter, doch Landshut bestrafte eiskalt weiter jeden Fehler der Gäste. Nach 48 Minuten nutzte Stieler auch das vierte Powerplay des EVL an diesem Abend zum 8:1. Und als Robert Kneisler vier Zeigerumdrehungen später gar auf 9:1 stellte, befürchteten viele schon eine zweistellige Niederlage (52.). Doch die EBR bewiesen noch Moral, stemmten sich gegen weitere Gegentreffer und erspielten sich auch offensiv wieder ein Übergewicht. Der Lohn: Ein weiterer aberkannter Treffer durch Schmid (54. – dieses Mal aufgrund hohen Stocks). Kurz darauf netzte Verteidiger Sean Giles dann aber zum tatsächlich gültige 2:9 ein (55.) und in der Schlussminute verkürzte Kontingentstürmer Liss mit seinem zweiten Treffer in Überzahl noch auf 3:9 (60.).

In der DEL-2-Tabelle rutschten die EBR damit auf Rang zehn (18 Punkte), Landshut festigte seine Spitzenposition und ist nun Zweiter (25). Für die Donaustädter steht nun bereits das nächste Derby bevor: Am kommenden Freitag, 25. Oktober, treten sie auswärts ab 19:30 Uhr bei den Selber Wölfen an. Und auch das Duell am Sonntag darauf, 27. Oktober, steigt ein brisantes Duell mit einem bayerischen Rivalen: Ab 17 Uhr gastieren dann die Starbulls Rosenheim in der Regensburger Donau-Arena. Tickets gibt es unter www.ebr.live

 

Statistik

EV Landshut – Eisbären Regensburg 9:3 (2:1/5:0/2:2)

Sonntag, 20. Oktober 2024 – Fanatec-Arena am Gutenbergweg Landshut – Beginn: 17 Uhr.

Aufstellungen

Landshut: Jonas Langmann (29:17 Minuten) und Philipp Dietl (30:43/beide Tor – John Rogl, Nick Pageau, Wade Bergman, Andreas Schwarz, Tobias Echtler, Michael Reich und Robin Drothen (alle Abwehr) – Benjamin Zientek (2 Strafminuten), Robert Kneisler (2), David Zucker (2), Blake Bennett, David Stieler, Tor Immo, Julian Kornelli (2), Jack Olin Doremus (4), Yannick Wenzel, Tobias Schwarz, Linus Brandl und Simon Seidl (4/alle Sturm). – Trainer: Heiko Vogler (Headcoach) und Christoph Schubert (Assistent).
Regensburg:
Eetu Laurikainen (29:52 Minuten) und Jonas Neffin  (30:08/beide Tor) – Korbinian Schütz, Sean Giles, Xaver Tippmann, Jakob Weber (2 Strafminuten), Sandro Mayr (2), Patrick Demetz (4) und Moritz Köttstorfer (alle Abwehr) – Kevin Slezak, Nikola Gajovský, Timo Kose, Ryon Moser, Corey Trivino, Olle Liss, Pierre Preto, Marvin Schmid (2), Constantin Ontl, Aleandro Angaran (2), Yuma Grimm und Christoph Schmidt (alle Sturm). – Trainer: Ville Hämäläinen (Headcoach) und Jan Šuráň (Assistent).

Zuschauer: 4448 (Fanatec-Arena am Gutenbergweg Landshut).

Schiedsrichter: Tony Engelmann und John-Darren Laudan (beide Hauptschiedsrichter) sowie Alexander Pletzer und Christopher Reitz (beide Linesperson).

Strafminuten: Landshut 16 – Regensburg 12.

Tore

1. Drittel:
0:1 (2. Minute) Olle Liss (Ryon Moser, Jakob Weber);
1:1 (16.) Blake Bennett (David Stieler, Andreas Schwarz);
2:1 (20.) Tor Immo (John Rogl, Blake Bennett);
2. Drittel:
3:1 (24.) David Stieler (Tor Immo, Wade Bergman);
4:1 (25./PP1) Julian Kornelli (David Stieler, Tor Immo);
5:1 (30./PP2) Jack Olin Doremus (Tor Immo, Nick Pageau);
6:1 (32./PP1) Tor Immo (Wade Bergman);
7:1 (35.) John Rogl (Tor Immo, David Stieler);
3. Drittel:
8:1 (48./PP1) David Stieler (Tor Immo, Julian Kornelli);
9:1 (52.) Robert Kneisler (Andreas Schwarz, Tobias Schwarz);
9:2 (55.) Sean Giles (Marvin Schmid, Nikola Gajovský);
9:3 (60./PP1) Olle Liss (Jakob Weber).

Neuer Tabellenplatz: Landshut 2. Rang (25 Zähler aus 13 Partien/zuvor 3.) – Regensburg 10. Platz (18 Punkte aus 13 Spielen/vorher 9.).

Text: Jan-Mirco Linse
Foto: Daniel Frank

 

 

Fotos: Daniel Frank

 

Die Nachberichte werden präsentiert von Kullman’s Grill & Diner in Regensburg!