In einer regelrechten Nervenschlacht hat Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg sein letztes Heimspiel im Jahr 2023 für sich entschieden. Vor 3752 Zuschauern in der Donau-Arena besiegten die Domstädter den amtierenden DEL-2-Meister Ravensburg Towerstars mit 5:4 (2:1/2:2/1:1). Das ersatzgeschwächte Top-Team aus Oberschwaben zeigte dabei aber seine ganze Qualität: Obwohl nur mit 16 Feldspielern angereist, egalisierten sie einen zwischenzeitlichen 4:1-Vorsprung der EBR im Schlussabschnitt. Kapitän Nikola Gajovský war es dann im Powerplay, der den 5:4-Siegtreffer markierte (51. Minute). Die Oberpfälzer brachten den knappen Vorsprung in einem wahren Krimi anschließend über die Zeit. Abbott Girduckis (17. Minute zum zwischenzeitlichen 1:1), Yuma Grimm (20. zum 2:1), erneut Girduckis (26. in Überzahl zum 3:1) und Marvin Schmid (29. zum 4:1) hatten zuvor für die Gastgeber getroffen. Durch die drei Punkte hielten die Donau-Städter den Anschluss an die vorderen Plätze in der DEL-2-Tabelle und sind nun Neunter (46 Punkte). Ravensburg rutschte auf Rang drei ab (52). Als nächstes sind die Regensburger am morgigen Samstag, 30. Dezember, in ihrer letzten Partie vor Jahreswechsel beim DEL-Absteiger Bietigheim Steelers gefordert (Beginn 19:30 Uhr – zum Vorbericht: https://eisbaeren-regensburg.com/hartes-programm-zum-jahresende-eisbaeren-regensburg-empfangen-amtierenden-del-2-meister-ravensburg-towerstars-und-reisen-zu-erstliga-absteiger-bietigheim-steelers). Zuhause müssen die Eisbären dann erst zu Beginn 2024 wieder ran – dann direkt im Derby gegen die Starbulls Rosenheim. Die Oberbayern gastieren am Dienstag, 2. Januar, ab 20 Uhr in der Donau-Arena (Vorbericht folgt). Die Partie ist eine ganz Besondere: Im Rahmen des Rivalenduells wird das Trikot von Regensburgs Goalie-Legende Jonas Leserer unters Hallendach gezogen. Über 3000 Tickets für diese Begegnung sind schon verkauft, Karten gibt es unter www.ebr.live

 

Die Video-Highlights und die Pressekonferenz finden Sie hier:
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Nachbericht

Gegen die starken Ravensburg Towerstars mussten die Eisbären Regensburg erneut ohne den erkrankten Headcoach Max Kaltenhauser auskommen – seinen Platz an der Bande übernahm wieder Co-Trainer Jan Šuráň. Erneut boten die EBR acht Verteidiger auf, von den Defensivspielern fehlte lediglich André Bühler im Aufgebot. In der Offensive mussten die Domstädter dagegen neben dem Langzeitverletzten Richard Diviš auch auf Tomáš Schwamberger verzichten, während Niklas Zeilbeck erneut für Passau in der Oberliga auflief. Im Tor startete Jonas Neffin, Tom McCollum nahm auf der Bank Platz.

Die Partie begann mit einer Kalten Dusche für die Gastgeber: Nach nur knapp zwei Minuten landete ein mehrfach abgefälschter Schuss hinter Neffin im EBR-Tor zur 1:0-Führung für die Oberschwaben. Der Meister der Vorsaison dominierte die Anfangsphase und kam zu zahlreichen guten Chancen, doch Neffin zeichnete sich ein ums andere Mal aus. Auf der Gegenseite ging es dann in der 17. Minute ganz schnell: Corey Trivino erkämpfte sich die Scheibe an der Bande, ließ für Topscorer Andrew Yogan liegen und der bediente Abbott Girduckis vor dem Ravensburger Tor mustergültig – 1:1. Bis zur ersten Pause drehten die Domstädter die Partie sogar noch gänzlich: Yuma Grimm kam im Slot an den Puck und überwand Gäste-Keeper Ilya Sharipov mit der Rückhand zur 2:1-Eisbären-Führung (20. Minute).

Durchgang zwei bot ein ähnliches Bild: Die RVT hatten mehr vom Spiel, aber Regensburg war deutlich effektiver. In Minute 26 erhöhte Girduckis mit einem platzierten Schuss im Powerplay auf 3:1 – Xaver Tippmann hatte Sharipov die Sicht genommen. Als Marvin Schmid nach überragendem Zuspiel von Yogan wenig später gar auf 4:1 erhöhte (29.), wähnten viele Fans die Oberpfälzer endgültig auf der Siegerstraße. Ravensburgs Trainer Gergely Majaross nahm anschließend seine Auszeit. Doch die Towerstars zeigten, warum sie zu den Top-Teams der Liga zählen. US-Amerikaner Sam Herr verwertete erst einen Rebound zum 2:4 (35.) und stellte dann in Überzahl sogar noch vor dem zweiten Seitenwechsel den Anschluss zum 3:4 mit einem Alleingang wieder her (40.).

Hochspannung in der Schlussphase

Alles war angerichtet für einen Eishockey-Krimi im Schlussabschnitt. Die Eisbären drängten auf die Entscheidung, Ravensburg auf den Ausgleich. Pech hatten die Regensburger bei einem starken Abschluss von Girduckis, der ans Gebälk krachte (43.). Auch beim 4:4 war das Glück nicht auf Seiten der Gastgeber: Über Umwege kam der Puck zum völlig freistehenden Denis Pfaffengut rechts vom EBR-Tor. Dieser schlug zuerst über die Scheibe, legte dann aber auf den einstartenden Robbie Czarnik quer, an dessen Abschluss der gut aufgelegte Neffin sogar noch herankam – doch der Puck landete dennoch zum verdienten Towerstars-Ausgleich in den Maschen (46.). Dass die Domstädter dennoch alle drei Punkte zuhause behielten, hatten sie nicht zuletzt Kapitän Nikola Gajovský zu verdanken. Er behielt in der 51. Minute im Powerplay die Übersicht und setzte einen ansatzlosen Handgelenksschuss zum 5:4 für die Hausherren exakt ins lange Eck. Aufopferungsvoll verteidigten die Donau-Städter anschließend die knappe Führung. In einer spannenden Schlussphase retteten sie den Vorsprung trotz einer Unterzahl und letztlich auch gegen sechs RVT-Feldspieler über die Zeit.

Mit dem fünften Heimsieg in Serie bauten die EBR ihren Vorsprung auf die hinteren Tabellenregionen aus und sind nun mit 46 Punkten Neunter. Ravensburg verlor durch die Niederlage einen Platz in der DEL-2-Tabelle und liegt nun auf Rang drei (52 Zähler). Am kommenden Samstag, 30. Dezember, sind die Eisbären nun zum letzten Mal in 2023 im Einsatz: Dann geht es auswärts beim Tabellenletzten Bietigheim Steelers um wichtige Punkte. Die Partie beim DEL-Absteiger in der Egetrans-Arena beginnt um 19:30 Uhr (zum Vorbericht: https://eisbaeren-regensburg.com/hartes-programm-zum-jahresende-eisbaeren-regensburg-empfangen-amtierenden-del-2-meister-ravensburg-towerstars-und-reisen-zu-erstliga-absteiger-bietigheim-steelers). Das nächste Heimspiel der Regensburger folgt dann zu Beginn des neuen Jahres: Am Dienstag, 2. Januar, kommen die Starbulls Rosenheim zum Derby in die Donau-Arena. Los geht es um 20 Uhr – vor der Partie, für die bereits über 3000 Karten verkauft sind, wird das Trikot von Torhüter-Urgestein Jonas Leserer unters Hallendach gezogen (Vorbericht folgt). Tickets für diese Begegnung gibt es unter www.ebr.live

 

Statistik

Eisbären Regensburg – Ravensburg Towerstars 5:4 (2:1/2:2/1:1)

Donnerstag, 28. Dezember 2023 – Donau-Arena Regensburg – Beginn: 20 Uhr.

Aufstellungen

Regensburg: Jonas Neffin (60:00/2 Strafminuten) und Tom McCollum (beide Tor) – Petr Heider, Tariq Hammond, Xaver Tippmann (2), Jakob Weber, Patrick Demetz, Korbinian Schütz (2), Sandro Mayr und Lucas Flade (alle Abwehr) – Andrew Schembri (2), Marvin Schmid, Nikola Gajovský, Abbott Girduckis, Corey Trivino, Andrew Yogan, Kevin Slezak, Lukas Heger, Constantin Ontl, Yuma Grimm und Christoph Schmidt (alle Sturm). – Trainer: Max Kaltenhauser.
Ravensburg:
Ilya Sharipov (58:57) und Nico Wiens (beide Tor) – Florin Ketterer, Julian Eichinger, Pawel Dronia, Oliver Granz (2 Strafminuten) und Denis Pfaffengut (2/alle Abwehr) – Sam Herr, Charlie Sarault, Robbie Czarnik (2), Tim Gorgenländer, Matt Alfaro (2), Nick Latta, Louis Latta, Maximilian Hadraschek, Lukas Mühlbauer, Luigi Calce und Alexander Rudkovski (alle Sturm). – Trainer: Gergely Majaross.

Zuschauer: 3752 (Donau-Arena Regensburg).

Schiedsrichter: Martin Holzer und Alexander Singer (beide Hauptschiedsrichter) sowie Tim Laudenbach und Dominik Spiegl (beide Linesperson).

Strafminuten: Regensburg 8 – Ravensburg 8.

Tore

1. Drittel:
0:1 (2. Minute) Lukas Mühlbauer (Denis Pfaffengut);
1:1 (17.) Abbott Girduckis (Andrew Yogan,Corey Trivino);
2:1 (20.) Yuma Grimm (Christoph Schmidt, Nikola Gajovský);
2. Drittel:
3:1 (26./PP1) Abbortt Griduckis (Andrew Yogan, Corey Trivino);
4:1 (29.) Marvin Schmid (Andrew Yogan, Jakob Weber);
4:2 (35.) Sam Herr (Robbie Czarnik);
4:3 (40./PP1) Sam Herr;
3. Drittel:
4:4 (46.) Robbie Czarnik (Sam Herr, Denis Pfaffengut);
5:4 (51./PP1) Nikola Gajovský (Marvin Schmid, Tariq Hammond).

Neuer Tabellenplatz: Regensburg 9. Rang (46 Punkte aus 30 Spielen/vorher 9.) – Ravensburg 3. Platz (53 Zähler aus 31 Partien/vorher 2.).

Text: Jan-Mirco Linse
Bild: Andreas Nickl

 

Spannend bis zum Schluss: Die Eisbären Regensburg (rechts im Bild Stürmer Corey Trivino, hinten Verteidiger Jakob Weber, beide rotes Trikot) haben ihr letztes Heimspiel 2023 gegen das Top-Team der Ravensburg Towerstars (links im Bild Angreifer Matt Alfaro) mit 5:4 gewonnen.
Foto: Andreas Nickl

 

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