Die Sensation ist zum Greifen nah: Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg hat sich durch einen 5:2 (0:1/2:1/3:0)-Comeback-Auswärtssieg bei den EC Kassel Huskies in der „Best of Seven“-Serie des DEL-2-Play-of-Finals auf 3:2 nach Siegen gestellt und sich so zwei Matchpucks erkämpft. Dabei waren die Oberpfälzer beim ambitionierten und favorisierten Hauptrundenmeister zunächst ins Hintertreffen geraten: Stephen MacAulay hatte die Hessen in deren mit 5700 Fans restlos ausverkaufter Nordhessen-Arena in Führung gebracht (13. Minute), Joel Lowry diese anschließend auf 2:0 ausgebaut (36./beide Treffer im Powerplay). Doch dann ging ein Ruck durchs EBR-Team: Erst verkürzte Xaver Tippmann nur 38 Sekunden später auf 1:2 (36.), dann vollendete Abbott Girduckis eine starke Kombination zum 2:2-Ausgleich noch vor der zweiten Pause. Als dann zu Beginn des Schlussabschnitts ein Schuss aus Spitzem Winkel von David Booth irgendwie über die Linie kullerte und die Gäste mit 3:2 in Front brachte, war die Partie gänzlich auf links gedreht. Die Domstädter machten anschließend mit zwei Überzahltoren durch Andrew Yogan (47.) und Corey Trivino (49.) den Sack endgültig zu. Damit haben die Regensburger nun eine einmalige Chance: Mit einem Sieg im definitiv letzten Heimspiel der Saison, Serienbegegnung sechs am morgigen Dienstag, 23. April, könnten sie vor eigenem Publikum den Meistertitel feiern. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg aus der Oberliga käme das einer Sensation gleich. Spielbeginn in der Donau-Arena ist um 20 Uhr. Die Begegnung war binnen weniger Minuten restlos ausverkauft, auch letzte Rückläufertickets waren in Rekordzeit vergriffen. Bei einer Niederlage der Eisbären muss die Entscheidung indes im siebten Duell am kommenden Freitag, 26. April, ab 19:30 Uhr wiederum in Kassel fallen.

 

Die Video-Highlights und die Pressekonferenz finden Sie hier:
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Nachbericht

Im Kader der Eisbären Regensburg ergab sich gegenüber Finalspiel vier nur eine Änderung zur fünften Begegnung bei den EC Kassel Huskies: In der Defensive rückte Tariq Hammond für André Bühler zurück in den Kader, zudem pausierte Lucas Flade. Im Sturm liefen Richard Diviš, Niklas Zeilbeck und Lukas Heger nicht auf. Zwischen den Pfosten startete in der ausverkauften Nordhessen-Arena (5700 Fans) Tom McCollum, Jonas Neffin war Backup und Fabio Marx der Notgoalie.

Die Begegnung begann ausgeglichen mit besten Chancen auf beiden Seiten – die Gäste erarbeiteten sich sogar ein leichtes Übergewicht. Doch mit einer harten Strafe gegen die EBR kam etwas Sand ins Getriebe: Die Hessen nutzten die sich bietende Überzahlsituation gnadenlos zur Führung durch Stephen MacAulay (13. Minute). Die EBR hatten die Scheibe eigentlich schon gewonnen, doch die Hausherren fingen einen Steilpass auf den zum Konter startenden Andrew Yogan ab und nutzten den sich bietenden Platz mit einem Gewaltschuss zum 1:0. Spätestens von diesem Moment an übernahm der ECK das Kommando und übte stetig Druck auf McCollum und seine Vorderleute aus. Bis zur ersten Pause fielen aber keine weiteren Treffer mehr.

Zwar dominierten die Schlittenhunde auch nach dem ersten Seitenwechsel weiterhin, doch gegen Mitte des zweiten Abschnitts fanden dann auch die Regensburger wieder deutlich besser zu ihrem Spiel. Binnen nicht einmal einer Minute parierte Kassels Goalie Brandon Maxwell gleich drei absolute Topchancen der Donaustädter durch Yogan, Corey Trivino und Abbott Girduckis (alle 30.). Als sich wenig später eine Powerplaysituation für die EBR bot, schnupperten die Gäste bereits am Ausgleich. Bitter für die Eisbären: Ein klarer Hoher Stock gegen Andrew Schembri, der eine doppelte Überzahl zur Folge gehabt hätte, blieb ungeahndet – der Stürmer musste anschließend blutend das Eis verlassen und lange behandelt werden. Stattdessen löste Heimkeeper Maxwell kurz darauf eine Rudelbildung aus, der seinen Torraum verließ, um weit vor seinem Kasten den Körperkontakt zum sich im Vollsprint befindenden Angreifer David Booth zu suchen. Die anschließende, minutenlange Diskussion und die daraus resultierenden Strafen, die beinahe sämtlichen Regensburger Reihen vorübergehend sprengten, brachten die Gäste wieder etwas aus dem Tritt. Die Oberpfälzer leisteten sich ihrerseits noch ein Foul und kassierten in Unterzahl die Quittung: Die Schlittenhunde zeigten ihre Klasse und stellten auf 2:0. Joel Lowry hämmerte die Scheibe in die Maschen (36.). Doch die Antwort der Domstädter folgte auf dem Fuße: Über Yogan und Girduckis landete die Scheibe bei Trivino, der den im Rückraum einstartenden Verteidiger Xaver Tippmann hervorragend bediente – 1:2-Anschluss nur 38 Sekunden nach dem zweiten Treffer des ECK (36.). Und es kam noch besser: Die Regensburger setzten den nun verunsicherten Huskies weiter zu – und Girduckis vollendete eine starke Kombination über Yogan und Trivino nur weitere 126 Sekunden später zum 2:2-Ausgleich (39.). Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Pause.

EBR halten Druck im dritten Drittel aufrecht

Nach Wiederbeginn knüpften die Eisbären unmittelbar dort an, wo sie zuvor aufgehört hatten – quirliges Offensivspiel mit vielen Scheiben zum Tor. Und das zahlte sich aus: Nach einem Bullygewinn von Booth passte Kapitän Nikola Gajovský in den Rückraum, Petr Heider feuerte von der Blauen Linie, Maxwell ließ prallen, Booth setzte nach und bugsierte den Puck durch eine winzige Lücke in der Deckung des Keepers – der Puck kullerte zur erstmaligen Regensburger Führung über die Linie (43.). Nun lief die Angriffsmaschinerie der Gäste, die zu etlichen weiteren gefährlichen Abschlüssen kamen und nur durch Fouls zu stoppen waren. Das erste folgerichtige Powerplay nutzte Yogan, der nach einem Rebound gedankenschnell einschob, zum 4:2 (47.). Und als dann auch noch Trivinos Rücken in der zweiten Überzahl kurz darauf einen strammen Schlagschuss unhaltbar zum 5:2 abfälschte (49.), nahm die Sensation endgültig Form an. Die Domstädter hatten die Partie gänzlich gedreht. Trotz einer Auszeit von Heimtrainer Bill Stewart und eines sechsten Kasseler Feldspielers für Maxwell gelang den Gastgebern kein Tor mehr – im Gegenteil, die EBR verfehlten mehrfach sogar das verwaiste ECK-Gehäuse und verpassten damit ein noch höheres Ergebnis.

Mit dem starken Comeback-Sieg sicherten sich die Oberpfälzer in der „Best of Seven“-Finalserie gegen die Hessen gleich zwei Matchpucks. Am morgigen Dienstag, 23. April, haben sie nun die Chance, den ersten ab 20 Uhr in der heimischen Donau-Arena vor den eigenen Fans zu verwandeln. Die Begegnung war binnen kürzester Zeit restlos ausverkauft, die Euphorie ist groß wie nie. Verlieren die EBR ihr Heimspiel, muss eine definitiv letzte siebte Begegnung die Entscheidung im DEL-2-Finale bringen – diese würde am kommenden Freitag, 26. April, ab 19:30 Uhr wiederum in Kassel steigen.

 

Statistik

EC Kassel Huskies – Eisbären Regensburg 2:5 (1:0/1:2/0:3)

Sonntag, 21. April 2024 – Nordhessen-Arena Kassel – Beginn: 17 Uhr.

Aufstellungen

Kassel: Brandon Maxwell (2 Strafminuten/57:21), Philipp Maurer und Kristian Hufsky (alle Tor) – Andrew Bodnarchuk, Joel Keussen (2), Steven Seigo, Maximilian Faber (2), Rayan Bettahar (2), Markus Freis und Hans Detsch (alle Abwehr) – Rylan Schwartz, Ryan Olsen, Louis Brune (2), Joel Lowry (2), Stephen MacAulay, Tristan Keck, Lois Spitzner, Alec Ahlroth, Yannik Valenti (2), Pierre Preto, Daniel Weiß und Guillaume Naud (alle Sturm). – Trainer: Bill Stewart (Headcoach) und Hugo Boisvert (Assistent).
Regensburg: Tom McCollum (60:00), Jonas Neffin und Fabio Marx (alle Tor) – Petr Heider, Tariq Hammond (2 Strafminuten), Xaver Tippmann 82), Jakob Weber, Korbinian Schütz, Patrick Demetz (2) und Sandro Mayr (2/alle Abwehr) – Richard Diviš, Nikola Gajovský, Marvin Schmid, David Booth (2), Abbott Girduckis (2), Corey Trivino, Andrew Yogan, Andrew Schembri (2), Tomáš Schwamberger, Constantin Ontl, Christoph Schmidt (2), Yuma Grimm und Kevin Slezak (alle Sturm). – Trainer: Max Kaltenhauser (Headcoach) und Jan Šuráň (Assistent).

Zuschauer: 5700 (Nordhessen-Arena Kassel – ausverkauft).

Schiedsrichter: Seedo Janssen und Bastian Steingross (beide Hauptschiedsrichter) sowie Denis Menz und Dominik Pfeifer (beide Linesperson).

Strafminuten: Kassel 14 – Regensburg 16.

Tore

1. Drittel:
1:0 (13. Minute/PP1) Stephen MacAulay (Maximilian Faber, Ryan Olsen);
2. Drittel:
2:0 (36./PP1) Joel Lowry (Maximilian Faber, Ryan Olsen);
2:1 (36.) Xaver Tippmann (Corey Trivino; Abbott Girduckis);
2:2 (39.) Abbott Girduckis (Andrew Yogan, Corey Trivino);
3. Drittel:
2:3 (43.) David Booth (Petr Heider, Nikola Gajovský);
2:4 (47./PP1) Andrew Yogan (Abbott Girduckis, Jakob Weber);
2:5 (49./PP1) Corey Trivino (Jakob Weber, Andrew Yogan).

Serienstand: Kassel 2 – Regensburg 3 (Finale „Best of Seven“).

Die Termine der Serie

EC Kassel Huskies – Eisbären Regensburg – Play-off-Finale („Best of Seven“)
Spiel 1: Freitag, 12. April – 19:30 Uhr (Nordhessen-Arena Kassel)
2:1 n. V. (0:0/0:0/1:1/1:0) – Serienstand: Kassel 1 – Regensburg 0
Spiel 2: Sonntag, 14. April – 17 Uhr (Donau-Arena Regensburg)
5:1 (1:0/1:0/3:1) – Serienstand: Kassel 1 – Regensburg 1
Spiel 3: Dienstag, 16. April – 19:30 Uhr (Nordhessen-Arena Kassel)
3:1 (1:0/1:0/1:1) – Serienstand: Kassel 2 – Regensburg 1
Spiel 4: Freitag, 19. April – 20 Uhr (Donau-Arena Regensburg)
4:2 (0:0/3:1/1:1) – Serienstand: Kassel 2 – Regensburg 2
Spiel 5: Sonntag, 21. April – 17 Uhr (Nordhessen-Arena Kassel)
2:5 (1:0/1:2/0:3) – Serienstand: Kassel 2 – Regensburg 3
Spiel 6: Dienstag, 23. April – 20 Uhr (Donau-Arena Regensburg)
(falls nötig)
Spiel 7: Freitag, 26. April – 19:30 Uhr (Nordhessen-Arena Kassel)

Alle Serien

Play-offs

Viertelfinale („Best of Seven“)
EC Kassel Huskies – Lausitzer Füchse Weißwasser 4:3 (Kassel weiter)
Eispiraten Crimmitschau – Krefeld Pinguine 4:3 (Crimmitschau weiter)
EV Landshut – ESV Kaufbeuren 3:4 (Kaufbeuren weiter)

Halbfinale („Best of Seven“)
EC Kassel Huskies – ESV Kaufbeuren 4:1 (Kassel zieht ins Finale ein)
Eisbären Regensburg – Eispiraten Crimmitschau 4:2 (Regensburg zieht ins Finale ein)

Finale („Best of Seven“)
EC Kassel Huskies – Eisbären Regensburg 2:3

Play-downs

Erste Runde
Starbulls Rosenheim – Bietigheim Steelers 2:1
(Rosenheim benötig zwei Siege, Bietigheim vier – Klassenerhalt für Rosenheim)
Selber Wölfe – Dresdner Eislöwen 1:4
(Selb benötigt drei Siege, Dresden vier – Klassenerhalt für Dresden)

Zweite Runde
Selber Wölfe – Bietigheim Steelers 3:1
(Selb benötigt drei Siege, Bietigheim vier – Klassenerhalt für Selb)

Text: Jan-Mirco Linse
Fotos: Jan-Malte Diekmann und Melanie Feldmeier/arSito

 

Der 5:2-Auswärtssieg bei den Kassel Huskies bringt die Eisbären Regensburg (im Bild von links die Stürmer Kapitän Nikola Gajovský, Abbott Girduckis und Corey Trivino) der großen Sensation einen Schritt näher: In der „Best of Seven“-Finalserie liegen sie nun mit 3:2 Siegen vorn und könnten am morgigen Dienstag im Heimspiel schon die DEL-2-Meisterschaft mit dem eigenen Publikum feiern.
Foto: Jan-Malte Diekmann

Der Endstand wird präsentiert von ReBest Fitnessclub in Regensburg!

 

Riesiger Jubel beim Eishockey-Zweitligisten Eisbären Regensburg um Topscorer Andrew Yogan (Mitte, goldener Helm) und Kevin Slezak (rechts, beide Sturm, beide weiße Trikots): Durch einen 5:2-Auswärtssieg bei den Kassel Huskies fehlt den Domstädtern nun nur noch ein Sieg zur DEL-2-Meisterschaft.
Foto: Jan-Malte Diekmann

Die Nachberichte werden präsentiert von Kullman’s Grill & Diner in Regensburg!

 

Die Sensation ist zum Greifen nah: Mit drei Siegen aus den ersten fünf Spielen der DEL-2-Finalserie gegen die Kassel Huskies („Best of Seven“) fehlt den Eisbären Regensburg um das Trainergespann Max Kaltenhauser (Headcoach, hinten) und Jan Šuráň (vorne, Assistent) nur noch ein Erfolg zu einer möglichen Zweitliga-Meisterschaft.
Foto: Melanie Feldmeier/arSito