Liebe Fans, liebes Eishockey-Regensburg,

hinter mir liegt die schwerste Entscheidung meines Eishockeylebens. Ich habe lange mit mir gerungen, weil ich in Regensburg einfach alles geliebt und wertgeschätzt habe: Meine Spieler, das Team hinter dem Team, meine Chefs Christian Volkmer und Christian Sommerer, die Zuschauer und Fans, einfach ganz Eishockey-Regensburg, das mir wirklich ans Herz gewachsen ist – und das ist keine Floskel. Knapp fünf wahnsinnig intensive Jahre liegen hinter uns. Wir haben in der Oberliga auf dem vorletzten Platz begonnen und sind nun Meister der DEL 2. Gemeinsam mit allen Genannten haben wir die bis dato wohl erfolgreichste Zeit der Regensburger Eishockeygeschichte geprägt. Dafür möchte ich allen von Herzen danken und bin stolz, ein Teil davon gewesen zu sein. Gleichzeitig hat diese Zeit auch sehr viel Kraft und Energie gekostet. Mich hat immer der Erfolgshunger und Siegeswille getrieben, aber ehrlicherweise habe ich bei aller Freude über die tolle Saison und dem Titel nach einer Weile auch eine gewisse Leere verspürt. Ich habe mich gefragt, wie sollen wir das aktuell noch toppen, wir haben alles erreicht, was  aktuell zu Erreichen möglich ist. Leider ist ein Aufstieg derzeit (noch) nicht möglich und wäre angesichts der Rahmenbedingungen für den Standort auch noch zu früh.

Red Bull München ist eine der Top-Organisationen in Deutschland und Europa. Wer weiß, ob ich so eine Chance jemals wieder bekommen hätte und ich bin auch ein Stück weit stolz, von ihnen ausgewählt worden zu sein. Aber ich muss klar sagen, dass ich diesen Schritt nie gegangen wäre, wenn ich in Regensburg einen Scherbenhaufen hinterlassen hätte. Mir ist es sehr wichtig, dass auch nach mir alles bestmöglich weitergeht und sich weiter nach vorne entwickeln kann. Der Kader ist bis auf ein, zwei Positionen komplett und muss sich vor dem des Vorjahres keinesfalls verstecken. Die Vorbereitung steht, Trainerteam, Eiszeiten, Trainingslager, etc, alles steht, ein neuer Trainer muss eigentlich nur anfangen, den Rest habe ich/haben wir schon aufs Gleis gebracht. Ansonsten hätte ich es nicht übers Herz gebracht, zu wechseln. Mein Herz hängt an den Eisbären. Jeder der mich kennt weiß, dass das keine leeren Worthülsen sind.

Wie gesagt, ich hänge sehr an Regensburg und die Aussicht jetzt, an der Spitze, zu gehen und Euch allen positiv in Erinnerung zu bleiben ist vermutlich auch vernünftig.

Vor allem ist es auch eine Entscheidung für meine Familie und meine Tochter, die ihren Papa 9 Monate im Jahr nur an sehr wenigen Tagen in der Woche sieht. Die geringe Entfernung von meinem Zuhause nach München ist für mich auch eine große Chance, mehr für sie da sein zu können.

Ich hoffe, Ihr könnt meine Entscheidung ein bisschen nachvollziehen und freut euch vielleicht auch ein Stück für mich. Ich werde Regensburg und die Eisbären immer in meinem Herzen tragen, die Daumen drücken und ich bin mir sicher, dass ich eines Tages zurückkehren werde.

 

Macht’s gut, ich werde Euch alle vermissen.

Euer Max