IN 13 SAISONS MIT DER ERSTEN MANNSCHAFT ABSOLVIERTE DER VERTEIDIGER 475 PARTIEN FÜR DIE DOMSTÄDTER

Noch nicht einmal 30 Jahre alt – und dennoch hat er seinen Platz in den Geschichtsbüchern des Regensburger Eishockeys bereits sicher: Verteidiger Korbinian Schütz. Der 29-Jährige kommt in 13 Spielzeiten auf 475 Partien mit der ersten Mannschaft. Schütz belegt damit in der Allzeit-Einsatz-Rangliste der Domstädter Rang drei hinter Günther Dörfler (579) und Nikola Gajovský (506). Nun erhält der 29-Jährige keinen Vertrag mehr – der Zweitligist aus der Donaustadt plant für die kommende DEL-2-Saison in der Defensive anderweitig. Schütz hatte bis zuletzt eine wichtige Rolle im Kader der Oberpfälzer inne, stand in den Play-downs im Kampf um den Klassenerhalt in allen elf Begegnungen auf dem Eis und kam dabei vor allem in den letzten Duellen zum Teil noch auf bis zu 20 Minuten Einsatzzeit.

Exakt 100 Scorerpunkte legte Schütz in seiner Zeit mit dem Regensburger Profi-Team auf (26 Tore und 74 Assists) – der vorerst letzte davon war dabei noch einmal ein ganz besonders wichtiger: In Spiel vier der zweiten Play-down-Serie gegen Selb war er einer der Vorlagengeber für David Morleys 4:3-Siegtreffer, der für die Eisbären letztlich den Ligaverbleib bedeutete. Insgesamt nur 193 Strafminuten, also lediglich 0,4 pro Spiel, sprechen für die faire Spielweise und das geschickte Zweikampfverhalten des Defensivmannes.

Für Trainer und Sportlichen Leiter Peter Flache war es entsprechend eine schwere Entscheidung, das Regensburger Urgestein gehen zu lassen – sowohl sportlich als auch menschlich. Er sagt: „Schützi ist immer positiv und ein absoluter Teamplayer. Er hat einen einwandfreien Charakter, er ist ein Gewinnertyp und es war eine sehr harte Entscheidung für uns, ihm keinen Vertrag mehr anzubieten.“ Nötig sei dieser Schritt in erster Linie auch durch die in der DEL 2 geltenden Altersregelungen geworden, wie Flache erklärt: „Wir werden voraussichtlich schon ein bis zwei Spieler über 24 Jahren zu viel haben. Wenn überhaupt hätte Korbi hier in Regensburg also nicht viel Eiszeit bekommen. Er kommt aus der eigenen Jugend und hat hier so viel erreicht – das macht ihn zu einem absoluten Vorbild für alle EVR-Nachwuchsspieler und Jungeisbären.“

Eigengewächs Schütz: Große Erfolge mit dem Heimatklub

Als gebürtiger Regensburger durchlief Schütz die Talentschmiede des Stammvereins EV Regensburg komplett. Über (unter anderem) Schüler-, Jugend- und Juniorenbundesliga sowie später die DNL führte sein Weg nicht nur in die deutschen Nachwuchsnationalmannschaften, sondern 2012 auch bereits im Alter von nur 16 Jahren in den Kader der Ersten Mannschaft in der Oberliga. Dort etablierte er sich und wuchs zur festen Größe in der Hintermannschaft der Oberpfälzer. Im Sommer 2015 wagte Schütz dann eigentlich den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse, die DEL – kurz darauf entschied er sich aber für eine Eishockey-Pause. Rund ein Jahr später kehrte er dann zum EVR zurück, für den er seither ununterbrochen auflief. So kommt es, dass Schütz in seiner kompletten Eishockey-Laufbahn (Nachwuchs und Senioren) nur ein einziges Pflichtspiel für einen anderen Klub als Regensburg absolviert hat: Ein Einsatz in der DEL per Förderlizenz in der Saison 2013/2014.

Mit Schütz feierten die Eisbären nicht nur Hauptrundentitel und Süd-Meisterschaften in der Oberliga – sie sicherten sich durch furiose Play-offs 2022 auch den Drittliga-Titel und damit den Zweitliga-Aufstieg. Dort war Schütz anschließend wichtiger Teil der Teams, die im ersten Jahr 2023 souverän vorzeitig den Klassenerhalt sicherten, 2024 sensationell den DEL-2-Titel erkämpften und auch jüngst den Verbleib im deutschen Unterhaus über die Abstiegsrunde unter Dach und Fach brachten.

Auch für Schütz ist der Abschied äußerst emotional. Mit einigen Worten richtet sich das Eigengewächs direkt an die Fans:
„Nach 13 Jahren bei meinem Heimatverein fällt es mir unglaublich schwer, ein „kurzes“ Statement zu geben.
Seit meiner Kindheit durfte ich das Trikot der Eisbären tragen. Der Verein, die Stadt, die Fans – all das war und ist ein großer Teil meines Lebens. Ich durfte Momente erleben, von denen man als kleiner Junge nur träumt: Der Aufstieg in die DEL 2, die Meisterschaft, unvergessliche Spiele, pure Emotionen – und absolute Gänsehaut-Momente in der Donau-Arena.
Ich wäre gerne noch länger Teil dieser Mannschaft gewesen, doch so ist der Sport und ich bin gespannt, welche Türen sich öffnen werden, wenn diese sich schließt. Ich möchte von Herzen Danke sagen. Danke an alle, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Danke an meine Mitspieler, Trainer, Betreuer – und vor allem an euch Fans. Ihr seid etwas ganz Besonderes. Eure Unterstützung war in jedem Spiel spürbar, egal ob zuhause oder auswärts. Ihr macht diesen Verein zu etwas Einzigartigem.
Die Eisbären-Familie wird immer etwas Besonderes für mich sein – und ich wünsche dem Team und dem gesamten Verein nur das Beste für die Zukunft.“

Die Eisbären Regensburg bedanken sich ausdrücklich bei Korbinian Schütz für seine Treue, seinen Einsatz auf und neben dem Eis, seinen Anteil an zwei Meisterschaften sowie für viele unvergessliche Momente und wünschen ihm für seinen weiteren Weg sportlich wie privat nur das Allerbeste!

 

 

Kader der Eisbären Regensburg

Tor: Jonas Neffin (U).
Abwehr: Sean Giles, Patrick Demetz, Pascal Zerressen, Guillaume Naud und Marian Bauer (U 21).
Sturm: Constantin Ontl, Aleandro Angaran (U), Pierre Preto, Corey Trivino (AL), David Morley (AL), Donát Péter, Sam Payeur, Lukas Krieger (U 21) und Bryce Kindopp (AL).
Trainerstab: Peter Flache (Headcoach und Sportlicher Leiter), Hugo Boisvert (Co-Trainer) und Joey Vollmer (Torwarttrainer).

Text: Jan-Mirco Linse
Fotos: Melanie Feldmeier/arSito und Andreas Nickl

 

475 Spiele für die Eisbären Regensburg – Korbinian Schütz belegt Rang drei der Rangliste der Allzeit-Einsätze in der Eishockey-Geschichte der Domstadt. Weitere Partien in Rot-Weiß werden zunächst aber nicht mehr hinzukommen – der 29-jährige Verteidiger erhält keinen neuen Vertrag mehr und verlässt die Oberpfälzer dementsprechend.