VERSTÄRKUNG FÜR DEN STURM: TSCHECHE RADIM MATUŠ WECHSELT ZU DEN EISBÄREN REGENSBURG

Nächster Transfer bei den Eisbären Regensburg: Aus der ICEHL (ehemals EBEL), der höchsten Liga Österreichs, wechselt der Tscheche Radim Matuš in die Domstadt. In den zurückliegenden fünf Jahren lief der 28-jährige Stürmer für das tschechische Team Orli Znojmo auf, das in der internationalen ICEHL antrat. Dort führte Matuš das Team lange Zeit sogar als Kapitän aufs Feld. Er ist ein wichtiges Puzzlestück für die Eisbären nach dem Aufstieg aus der Eishockey-Oberliga in die DEL2.

Matuš durchlief seine Eishockey-Ausbildung fast ausschließlich in seiner tschechischen Heimat, nur einmal zog es ihn im Alter von 18 Jahren für kurze Zeit in die USA. In Třinec, seiner Geburts- und Heimatstadt, schaffte er nicht nur den Sprung in die Nachwuchsnationalteams seines Landes, sondern spielte auch im Erstliga-Team in der tschechischen Extraliga. Über Umwege kam er nach Znojmo. In der renommierten ICEHL gelangen dem Neuzugang in der abgelaufenen Spielzeit 29 Punkte in 53 Spielen – ein starker Wert. Eisbären Coach Max Kaltenhauser erklärt: „In dieser Liga hat er wenig Überzahl gespielt und fast alle seine Punkte bei Fünf-gegen-Fünf erzielt – das ist schon richtig gut.“ Für die Eisbären werde Matuš auch im Powerplay eingeplant.

 

Empfehlung von Tomáš Plíhal und Petr Heider

Doch auch in der Defensivarbeit bringe der neue Angreifer enorme Qualitäten mit, sei ein exzellenter Unterzahlspieler. Besonderen Wert legt Kaltenhauser aber auf Charakter und Einstellung. Matuš komme mit Empfehlung von Tomáš Plíhal und Petr Heider in die Oberpfalz. Mit beiden Spielern aus dem Regensburger Meisterkader spielte Matuš in der Vergangenheit mehrfach zusammen. Kaltenhauser sagt: „Tomáš und Petr haben uns beide zur Verpflichtung geraten. Es ging direkt über den Spieler, Radim hat nach einem neuen Team gesucht und wollte gern nach Regensburg, weil er sich über uns erkundigt hatte und auch mit Plíhal über die Eisbären gesprochen hat. Tomáš hat ihm erzählt, dass es hier gut ist.“ Auch Richard Diviš, mit dem Matuš ebenfalls schon (wenn auch nur sehr kurzzeitig) in einem Team stand, habe sich in Tschechien nach Matuš erkundigt und nur Gutes gehört. Ehemalige Trainer (unter anderem der ehemalige NHL-Coach Glen Hanlon, der Matuš in der abgelaufenen Saison trainierte) seien ebenfalls voll des Lobes für den Neu-Regensburger. „Ich habe mit Glen Hanlon telefoniert – und der meinte sogar, Radim wäre einer der besten Kapitäne gewesen, die er je kennengelernt habe. Und Hanlon ist schon über 40 Jahre im Geschäft und hat wirklich schon ein paar Mannschaften, auch einige Nationalteams, trainiert“, berichtet Kaltenhauser und ergänzt: „Alle waren sich einig, dass Radim ein total angenehmer Kerl ist, der immer Alles für die Mannschaft gibt und ohne Ego da spielt, wo er gebraucht wird – und nicht nur für seine persönlichen Statistiken. Wir sind sehr froh, dass das geklappt hat, und freuen uns wahnsinnig, dass Radim Matuš zu uns kommt.“

Matuš selbst beschreibt sich selbst als Spieler mit viel Erfahrung in verschiedenen, starken Ligen: „Ich bin außerdem ein guter Schlittschuhläufer und sehr vielseitig und flexibel. Normalerweise setzen mich die Trainer als Center ein, aber ich kann auf jeder Position spielen. Was ich versprechen kann ist, dass ich in jedem Spiel mein Bestes geben werde.“

 

Matuš: "Ich will ein guter Leader sein!"

Der Kontakt sei über den bisherigen Eisbär Plíhal entstanden, wie er erklärt: „Ich habe mit ihm schon in Třinec gespielt, damals haben wir die Hauptrunde gewonnen und sind in den Playoffs am Ende Zweiter geworden. In Znojmo waren wir nochmal in einer Mannschaft. Wir haben immer Kontakt gehalten und vor ein paar Wochen hat er mich gefragt, wie es bei mir so läuft. Wir haben über Eishockey und das gesprochen, was in Znojmo passiert ist (Klub zieht sich aus ICEHL zurück und startet in dritter tschechischer Liga, d. Red.) – und ich sagte, dass ich einen neuen Klub suche. So kam die Idee mit Regensburg auf.“ Matuš informierte sich weiter über die Oberpfälzer und wandte sich an Petr Heider, der letztlich den Kontakt zu Kaltenhauser herstellte. „Wir haben ein paar Mal gesprochen und ich war mir schnell 100-prozentig sicher, dass das gut passt. Mir gefällt der Weg sehr, den der Klub einschlägt. Ich denke, von Beginn an waren beide Seiten sehr daran interessiert zusammenzuarbeiten, ich und die Verantwortlichen“, sagt Matuš. Er betont: „Ich will ein guter Leader sein. Wer mich kennt, weiß, dass ich einer Siegermentalität habe – ich gebe in jeder Partie Alles. Ich freue mich schon sehr auf die neue Saison und die neuen Herausforderungen.“

Matuš wird bei den Eisbären vermutlich die Rückennummer 53 erhalten.

 

Text: Jan-Mirco Linse
Bilder: Tomáš Žák ml