DAVID BOOTH KEHRT NICHT NACH REGENSBURG ZURÜCK: EX-NHL-SPIELER VERLÄSST DIE EISBÄREN

29 Torbeteiligungen sammelte er in nur 31 Einsätzen für Regensburg: US-Amerikaner David Booth schlug im Januar während der abgelaufenen Saison seine Zelte in der Domstadt auf und trug zum sensationellen Titelgewinn der Oberpfälzer in der DEL 2 bei. Nun steht aber fest: Der schnelle Flügelstürmer, der im November 40 Jahre alt wird, kehrt nicht zum bayerischen Eishockey-Zweitligisten zurück. Mit der Verpflichtung des schwedischen Topstürmers Olle Liss besetzten die EBR in der vergangenen Woche die vierte Kontingentstelle im Kader, was Booth‘ Abgang besiegelte.

Mit seinem beinahe unaufhaltsamen Vorwärtsdrang spielte sich der Ex-NHL-Spieler Booth (insgesamt 535 Einsätze mit 237 Scorerpunkten in der besten Liga der Welt) in kürzester Zeit in die Herzen der Regensburger Fans. 20 Mal traf der Nordamerikaner in seiner Zeit bei den Eisbären selbst, neun weitere Tore bereitete er vor. Booth, geboren in Detroit/USA, durchlief viele der US-amerikanischen Nachwuchsnationalmannschaften und wurde mit diesen unter anderem U-18- und U-20-Weltmeister. Über die renommierte College-Liga NCAA schaffte er dann auch den Sprung zum Vollprofi: 2004 draftete NHL-Klub Florida Panthers den 1,83 Meter großen Winger (zweite Runde an Platz 53), für den er 2006 sein Debut feierte. In den folgenden Jahren entwickelte er sich dort zu einem Stammspieler. 2008 nahm Booth mit den USA an der Weltmeisterschaft in Kanada teil. Über die Vancouver Canucks und die Toronto Maple Leafs führte sein Weg in die KHL (Vladivostok, Omsk und Minsk) sowie zwischenzeitlich auch zurück in die NHL zu den Detroit Red Wings. In den Spielzeiten zwischen 2019 und 2023 folgten Engagements in der höchsten Spielklasse Norwegens, ehe es Booth nach Regensburg zog. Mit den Eisbären gewann Booth völlig überraschend die DEL-2-Meisterschaft und sicherte sich somit auch den ersten Vereinstitel seiner Karriere.

Die Eisbären Regensburg bedanken sich bei David Booth für seine außergewöhnlichen Leistungen und wünschen ihm für seinen weiteren Weg sportlich wie privat nur das Beste.

 

Text: Jan-Mirco Linse
Fotos: Melanie Feldmeier/arSito und Andreas Nickl

 

David Booth verlässt die Eisbären: Der 39-jährige US-Amerikaner kam während der abgelaufenen Saison im Januar nach Regensburg und holte mit den Domstädtern in der Folge völlig überraschend den DEL-2-Titel.
Foto: Melanie Feldmeier/arSito

 

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Foto: Andreas Nickl

 

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TRANSFERKRACHER FÜR DIE EISBÄREN: EX-NHL-STAR DAVID BOOTH KOMMT NACH REGENSBURG

Auf der Suche nach einem Ersatz für den Langzeitverletzten Kontingentspieler Richard Diviš ist Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg nun fündig geworden – und hat dabei einen wahren Transferhammer aus dem Hut gezaubert: Mit dem US-amerikanischen Angreifer David Booth holen sich die Domstädter die Erfahrung von unter anderem 535 NHL- (237 Scorerpunkte) und 77 KHL-Partien (30) ins Boot. Der 39-jährige Flügelstürmer erhält bei den Oberpfälzern die Rückennummer #7. Zuletzt lief Booth in den beiden zurückliegenden Spielzeiten in der starken höchsten Spielklasse Norwegens auf (42 Einsätze mit 63 Punkten für Manglerud und Storhamar). In der aktuellen Saison stand er indes noch bei keinem Klub unter Vertrag.

„Ich habe ihn früher in meinem Fantasy-Hockey-Team aufgestellt – und jetzt kommt er zu uns“, berichtet EBR-Coach Max Kaltenhauser lachend. Er habe sich gründlich über den neuen Mann informiert: „David hat in den vergangenen Saisons relativ wenig Spiele gemacht. Aber das liegt daran, dass er oft erst später eingestiegen ist, hatte also keine Verletzungsgründe. Er ist es also gewohnt, später dazuzukommen. Er ist topfit und hat die richtige Einstellung: Ich habe den Eindruck, dass er immer gewinnen will und voll motiviert ist, uns weiterzuhelfen.“ Das decke sich auch mit Informationen, die sich Kaltenhauser von Booth‘ früheren Stationen, insbesondere in Norwegen, eingeholt habe. In gemeinsamen Gesprächen habe sich schnell abgezeichnet: Booth und der Regensburger Headcoach haben ähnliche Vorstellungen. Kaltenhauser sagt: „Wir haben viel miteinander gesprochen, selbstverständlich zu einem großen Teil über Eishockey. Wir sehen es ziemlich ähnlich, wie wir erfolgreich sein können. Wir waren von Anfang an auf einer Wellenlänge, ich denke, das hat ihn ein Stück weit auch von uns überzeugt.“

Booth: Über NHL, KHL und Norwegen in die Oberpfalz

Booth, geboren in Detroit/USA, durchlief viele der US-amerikanischen Nachwuchsnationalmannschaften und schaffte über die dortige renommierte College-Liga NCAA auch den Sprung zum Vollprofi: 2004 draftete NHL-Klub Florida Panthers den 1,83 Meter großen Winger (zweite Runde an Platz 53), für den er 2006 sein Debut in der besten Liga der Welt feierte. In den folgenden Jahren entwickelte er sich dort zu einem Stammspieler und Leistungsträger. 2008 nahm Booth mit den USA an der Weltmeisterschaft in Kanada teil – an der Seite von Topstars wie unter anderem Jason Pominville, Phil Kessel, Zach Parise oder Patrick Kane. Über die Vancouver Canucks und die Toronto Maple Leafs führte sein Weg in die KHL (Vladivostok, Omsk und Minsk) sowie zwischenzeitlich auch zu den Detroit Red Wings zurück in die NHL, ehe die Engagements in Norwegen folgten.

Kaltenhauser ist sich der Strahlkraft des Neuzugangs bewusst, betont aber auch: „Seine Vita liest sich absolut beeindruckend und sucht seinesgleichen. Es war auch ein hartes Stück Arbeit, ihm die Zweite deutsche Liga schmackhaft zu machen. Wir sind aber weiterhin der Underdog. Der Markt ist momentan sehr schwierig, manche Spieler haben wirklich Mondpreise aufgerufen, die wir weder zahlen können noch wollen. Ich muss da einen großen Dank an das Umfeld der Eisbären aussprechen, das uns sehr bei der Finanzierung geholfen hat. Wir sind kein Klub, der große Gehälter zahlen kann, deswegen sind wir sehr froh über die Unterstützung – ohne das wäre die Verpflichtung wohl kaum zu realisieren gewesen.“

Booth habe den Verantwortlichen der Eisbären von Beginn an den Eindruck vermittelt, Alles geben zu wollen, berichtet Kaltenhauser: „Er will arbeiten, mithelfen, immer gewinnen. Er kommt nicht als ‘Schönspieler‘. Ich habe sehr viele Videos von ihm studiert: Die norwegische Liga ist weitaus physischer als unsere. Aber er hat sich dort nie geschont, ist immer hart in die Zweikämpfe und in die Ecken gegangen und bringt dazu auch genau die Elemente mit, die wir gesucht haben: Arbeit vor dem Tor, Schnelligkeit, guter Schuss. Er ist ein Mannschafts- und ein Siegertyp. Das war mir am Wichtigsten. Eine tolle Vita ist das eine, aber wenn die Einstellung nicht passt, bringt das nicht mehr viel. Bei David habe ich da überhaupt keine Bedenken. Er wird uns helfen.“

Trotz späterem Einstieg in die zurückliegenden Saisons habe Booth laut Kaltenhauser darüber hinaus immer sofort Leistung gezeigt. Eine gewisse Eingewöhnungszeit müsse ihm aber dennoch eingeräumt werden: „Er wird sicher ein paar Tage brauchen. Er kommt heute aus Montana in Deutschland an, die Zeitverschiebung ist mit acht Stunden heftig – und der Jetlag dementsprechend auch.“ Ein Einsatz am morgigen Dienstag im Heimspiel gegen die Starbulls Rosenheim sei indes nahezu auszuschließen: „Das wird wohl nicht klappen. Sein Flieger hatte Verspätung, er kann also vor dem Spiel überhaupt nicht mehr mit der Mannschaft trainieren.“

Text: Jan-Mirco Linse
Foto: Eisbären Regensburg

 

Neuzugang bei den Eisbären Regensburg: Der US-Amerikanische Stürmer David Booth landete am Montagnachmittag in Deutschland. Booth, 39 Jahre alt, bringt die Erfahrung aus weit über 500 NHL-Spielen mit in die Oberpfalz.
Foto: Eisbären Regensburg